Die «Lucerne Festival Contemporary Leaders» sind ausgewählte Musiker*innen aus dem weltweiten Academy-Netzwerk von Lucerne Festival. Während dem Sommer-Festival begleiten sie als Coaches die dreiwöchige Arbeitsphase von den Registerproben des Lucerne Festival Contemporary Orchestra bis zur Einstudierung von Programmen in kleiner Besetzung, und geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die junge Generation weiter. Ausserdem entwickeln sie das Programm von Lucerne Festival Forward.

Chloë Abbott

Chloë Abbott © Katie
Chloë Abbott © Katie
  • Biographie

    Die britische Trompeterin Chloë Abbott studierte an der Londoner Guildhall School of Music and Drama, wo sie von 2014 bis 2017 im «Britten-Pears Young Artist Programme» gefördert wurde, und wechselte anschliessend zu Marco Blaauw ans Königlichen Konservatorium in Den Haag. Dort setzte sie sich intensiv mit dem Schaffen Karlheinz Stockhausens auseinander und übernahm 2019 als erste Frau die Rolle des Michael in Stockhausens Licht-Zyklus, als sie beim Holland Festival Luzifers Tanz zur Aufführung brachte. Chloë Abbott tritt regelmässig mit Neue-Musik-Formationen wie Ensemble Musikfabrik, Apartment House, Asko|Schönberg, consord oder Ensemble Modelo62 auf und nahm 2019 an der Lucerne Festival Academy teil. Sie hat sich auf die Aufführung zeitgenössischer Musik spezialisiert, entwickelt neue Spieltechniken für ihr Instrument und arbeitet mit Komponist*innen zusammen, um das Repertoire um innovative Solo- und Kammermusikwerke zu erweitern.

Jack Adler-McKean

Jack Adler-McKean
Jack Adler-McKean
  • Biographie

    Jack Adler-McKean, geboren 1988 in London, studierte Tuba und Komposition in Manchester und Hannover und promoviert derzeit am Royal Northern College of Music. Durch die Zusammenarbeit mit international renommierten Ensembles, Komponist*innen und akademischen Institutionen setzt er sich für die Instrumente der Tuba-Familie ein. So trat er mit dem Ensemble Resonanz und dem Ensemble Modern auf, erarbeitete neue Solowerke mit Georges Aperghis und Michael Finnissy, gestaltete Uraufführungen bei den BBC Proms und den Darmstädter Ferienkursen und präsentierte in New York und Buenos Aires Soloprogramme. Ausserdem führt er Meisterkurse für Tubist*innen und Seminare für Komponist*innen durch. Als Orchestermusiker spielte Jack Adler-McKean im WDR Sinfonieorchester, im BBC Scottish Symphony Orchestra, in der Kammerakademie Potsdam und im Ensemble Spira Mirabilis. Bei Bärenreiter erschien 2020 Die Spieltechnik der Tuba, für die Edition Gravis betreut er die Reihe Contemporary Music for Tuba. Seine eigenen Werke kommen bei Potenza Music heraus.

Cecilia Bercovich

Cecilia Bercovich
Cecilia Bercovich
  • Biographie

    Cecilia Bercovich, geboren 1986 in Madrid, ist als Interpretin auf der Geige, der Bratsche und der Viola d’amore, aber auch als Arrangeurin und Dirigentin tätig. Bei den Festspielen in Luzern, Bayreuth und Salzburg arbeitete sie als Stimmführerin mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Sir Simon Rattle und Riccardo Chailly zusammen, sie spielte als Gast im Ensemble intercontemporain, im Ensemble Variances, im Quantum Ensemble und im Jerusalem Baroque Orchestra und trat als Kammermusikerin mit Maria João Pires, Sabine Meyer und Reinhold Friedrich auf. Regelmässig bringt sie in ihren Konzerten neue Werke zur Uraufführung und eigene Transkriptionen zu Gehör. Cecilia Bercovich ist Mitglied des Meitar Ensembles in Tel Aviv und hat Kammermusik- und Solo-Einspielungen bei den Labels Naxos, IBS Classical und Deutsche Grammophon veröffentlicht. Sie unterrichtet im Bachelor- und Masterstudiengang am Conservatorio Superior de Música de Aragón in Saragossa sowie an der Katarina-Gurska-Musikhochschule in Madrid und wirkt als Streichercoach in spanischen und portugiesischen Jugendorchestern. Zu den Höhepunkten der aktuellen Saison zählen Auftritte als Gastkonzertmeisterin des Orquesta Sinfónica de Navarra und Aufführungen von El sobre verde, die sie im Teatro de la Zarzuela in Madrid dirigiert.

Ettore Biagi

Ettore Biagi © Michele Monasta
Ettore Biagi © Michele Monasta

«Der Co-Curation-Prozess erinnert mich stark an die Bildhauerei: Wir alle suchen das einfachste, zwingendste im Innern des Marmorblocks, und jede*r leistet dazu einen Beitrag. Es ist wunderschön.»

  • Biographie

    Der italienische Klarinettist Ettore Biagi, geboren 1991, studierte an den Konservatorien von Florenz und Livorno und durchlief anschliessend die Klarinettenklasse von Alessandro Carbonare an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom. Wichtige Erfahrungen sammelte er zudem in der Akademie der Mailänder Scala, wo er die Soloposition im Contemporary Ensemble übernahm, in der Accademia Musicale Chigiana und in der Lucerne Festival Academy. Als freischaffender Musiker widmet sich Ettore Biagi sowohl dem klassischen Repertoire als auch der zeitgenössischen Musik. Er spielt regelmässig im Haydn Orchester von Bozen und Trient, im Ensemble intercontemporain, im Crash Ensemble sowie im Ulysses Ensemble, ist als Kammermusiker aktiv und gastierte beim Musikfest Berlin, in der Philharmonie de Paris, der Hamburger Elbphilharmonie und der National Concert Hall in Dublin.

Winnie Huang

Winnie Huang © Remy Assas
Winnie Huang © Remy Assas

In einem Wort: Was bedeutet für dich Neue Musik? «Grosszügigkeit.»

  • Biographie

    Die chinesisch-australische Geigerin, Bratschistin, Bewegungs-Performerin und Komponistin Winnie Huang lebt in Belgien und Frankreich, ist Gründungsmitglied des in Paris beheimateten Neue-Musik-Ensembles soundinitiative und bildet zusammen mit Jessie Marino das Performance-Duo LookOut. Sie arbeitet regelmässig mit Komponist*innen wie Bernhard Lang, Sivan Cohen Elias, Chris Swithinbank oder Clara Iannotta sowie mit Formationen wie dem Nadar Ensemble, lovemusic oder dem Ensemble Linea zusammen und gastierte bei Festivals wie der ARS Musica in Brüssel, dem Musikfest Berlin, ManiFeste in Paris oder der Ruhrtriennale. Mit Stockhausens Inori trat Winnie Huang, die u. a. am Königlichen Konservatorium in Antwerpen unterrichtet, bei Lucerne Festival, in der Berliner Philharmonie und in der Hamburger Elbphilharmonie auf. Ihr besonderes Interesse als Komponistin, Interpretin und Forscherin gilt musikalisch-gestischen Projekten.

Helga Karen

Helga Karen
Helga Karen

«Neue Musik ist Teil der Kulturgeschichte unserer Zeit und etwas, das Künstlerinnen und Künstler stolz unterstützen können und sollen.»

  • Biographie

    Helga Karen (*1991) is a Finnish pianist specialized in performance of classical contemporary music. She has performed as a soloist and chamber music musician in various contemporary music festivals such as Lucerne Festival, soundSCAPE, Musica Nova, ISA2015, Stockhausen Courses and Concerts, Impuls Academy and International Summer Course for New Music Darmstadt. Helga Karen has won several prizes at various competitions, including first prizes in Giovani Musicisti Music Competition, Stockhausen Concert and Courses, Karlsruhe Contemporary Music Competition and Orpheus Chamber Music Competition. Currently she is working on her PhD, which explores Stockhausen’s piano pieces, at the Sibelius Academy in Finland.

Edward Kass

Edward Kass
Edward Kass

«Musik ist eine Form, Geschichten zu erzählen, selbst wenn sie komplett abstrakt oder experimentell sind. Die einzige Art, eine Geschichte wirklich zu verstehen, besteht darin, sie ohne (Vor-)Urteile anzuhören.»

  • Biographie

    Aus dem kalifornischen San José stammt der amerikanische Kontrabassist Edward Kass, der am New England Conservatory in Boston bei Todd Seeber und Lawrence Wolfe studierte und dort 2015 mit dem «John Cage Award for Outstanding Contribution to Contemporary Music Performance» ausgezeichnet wurde. Er spielt regelmässig in Neue-Musik-Formationen wie dem Ensemble Dal Niente oder The Callithumpian Consort und war zu Gast am Tanglewood Music Center, bei Lucerne Festival und beim Pacific Music Festival. Mit der Sopranistin Nina Guo bildet er seit 2016 das Departure Duo. Es setzt sich mit Aufführungen und Kompositionsaufträgen für das Repertoire für Sopran und Kontrabass ein, wurde 2019 mit einem Chamber Music America’s Classical Commissioning Grant gefördert und trat beim Spoleto Festival USA, bei Yellow Barn, Omaha Under the Radar und KM28 auf.

Marina Kifferstein

Marina Kifferstein
Marina Kifferstein
  • Biographie

    Die amerikanische Geigerin und Komponistin Marina Kifferstein, geboren 1989, studierte am Oberlin Conservatory sowie an der Manhattan School of Music und nahm von 2011 bis 2014 an der Lucerne Festival Academy teil. Sie lebt in New York und widmet sich einem breiten Musikspektrum, das von der zeitgenössischen Kammermusik und der Improvisation bis zum traditionellen Repertoire reicht. Kifferstein ist Gründungsmitglied des TAK Ensembles und des Streichquartetts The Rhythm Method, spielt im Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) und ist ein regelmässiger Gast im International Contemporary Ensemble, im Wet Ink Ensemble und im Talea Ensemble. Neben Gastaufenthalten u. a. an der Harvard University, der Stanford University und der Zürcher Hochschule der Künste lehrt sie an der United Nations International School und der Composers Conference. Derzeit promoviert sie am Graduate Center der City University of New York.

Alex Lipowski

Alex Lipowksi © Beowulf Sheehan
Alex Lipowksi © Beowulf Sheehan
  • Biographie

    Der amerikanische Schlagzeuger Alex Lipowski absolvierte sein Bachelor- und Masterstudium an der New Yorker Juilliard School. Er spielte in Formationen wie dem Aspen Contemporary Ensemble, dem International Contemporary Ensemble und Steve Colemans Council of Balance, konzertierte in Nord- und Südamerika, Europa, Asien und im Mittleren Osten und trat beim Lincoln Center Festival, beim Newport Jazz Festival, beim Internationalen Jazzfestival Saalfelden, beim Holland Festival, beim Jerusalem Chamber Music Festival und bei den Salzburger Festspielen auf. Lipowski ist Mitbegründer des Talea Ensembles und seit 2021 Mitglied des Klangforum Wien. Als Solist und Kammermusiker hat er neue Werke u. a. von Georges Aperghis, Pierluigi Billone, Brian Ferneyhough, George Lewis und John Zorn uraufgeführt.

Ben Roidl-Ward

Ben Roidl-Ward © Ben Semish
Ben Roidl-Ward © Ben Semish

«Ich bin überzeugt, dass das Zusammenkommen dieser unterschiedlichen Stimmen ein spezielles und sehr aufregendes Festival-Programm schafft.»

  • Biographie

    Der amerikanische Fagottist Ben Roidl-Ward lebt in Chicago und studierte bei Ben Kamins an der Rice University, bei George Sakakeeny am Oberlin Conservatory und bei Francine Peterson. Durch die enge Zusammenarbeit mit Komponist*innen seiner Generation und die Vergaben von Werkaufträgen möchte er die spieltechnischen Möglichkeiten und das Repertoire seines Instruments erweitern. Als Solist konzertierte er u. a. mit dem Seattle Symphony und den Neue-Musik-Ensembles der Northwestern University und des Oberlin Conservatory. Ben Roidl-Ward spielt im Illinois Symphony Orchestra, war Gast beim Chicago Symphony Orchestra und beim New York Philharmonic, hat mit dem International Contemporary Ensemble (ICE), dem Ensemble Dal Niente und dem Spektral Quartett zusammengearbeitet und ist beim Mostly Mozart Festival im New Yorker Lincoln Center, beim Ravinia Festival, in Tanglewood und Banff aufgetreten. 2020 zählte er zu den Finalist*innen des Gillet-Fox-Wettbewerbs der International Double Reed Society.

Nathan Watts

Nathan Watts © Tempus Konnex
Nathan Watts © Tempus Konnex
  • Biographie

    Der aus Philadelphia stammende Cellist Nathan Watts absolvierte sein Bachelorstudium bei Stephen Geber am Cleveland Institute of Music, wechselte für den Master zu Desmond Hoebig an die Rice University in Houston und spezialisierte sich anschliessend in Frankfurt am Main an der International Ensemble Modern Academy auf die zeitgenössische Musik. Sie aktuell und zugänglich zu halten ist eines seiner Hauptanliegen. Derzeit spielt Nathan Watts im Grow Quartett, im Trio Namiro, im Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) und im Ensemble Tempus Konnex. Überdies ist er Gründungsmitglied der Gruppe Oliveros Experiments, die neue Wege der Improvisation, des Zuhörens und der Einbeziehung des Publikums erprobt. Auftritte führten ihn zum Kurt Weill Fest Dessau, zum Impuls Festival, zur Gaudeamus Muziekweek, zum Festival 180°, zu den Wittener Tage für neue Kammermusik und zum Aspen Music Festival sowie ans Tanglewood Music Center.

Johnna Wu

Johnna Wu
Johnna Wu
  • Biographie

    Nach ihrem Bachelorabschluss in Biologie und Musikwissenschaft an der New Yorker Columbia University machte die Geigerin Johnna Wu ihren Violin-Master an der Juilliard School; zudem war sie Fulbright-Stipendiatin in Berlin. Wichtige Impulse erhielt sie auch in der Lucerne Festival Academy, an der sie in den Jahren 2017 bis 2019 teilnahm. Derzeit promoviert sie am Graduate Center der City University of New York. Johnna Wu tritt als Geigerin und Improvisatorin in Nordamerika, Europa und Asien auf und ist Gründerin und Künstlerische Leiterin des elektroakustischen Kammerensembles PinkNoise.