Die «Lucerne Festival Contemporary Leaders» sind ausgewählte Musiker*innen aus dem weltweiten Academy-Netzwerk von Lucerne Festival. Während dem Sommer-Festival begleiten sie als Coaches die dreiwöchige Arbeitsphase von den Registerproben des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) bis zur Einstudierung von Programmen in kleiner Besetzung, und geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die junge Generation weiter. Ausserdem entwickeln sie das Programm von Lucerne Festival Forward.
Am Programm von Lucerne Festival Forward 2024 sind zusätzlich folgende Kurator*innen beteiligt:
Chloë Abbott | Cecilia Bercovich | Alex Lipowski | Ben Roidl-Ward | Nathan Watts | Johnna Wu
Biographie
Jack Adler-McKean studierte Tuba und Komposition in Manchester und Hannover und promovierte 2022 am Royal Northern College of Music. Als Interpret wie auch wissenschaftlich setzt er sich für die Instrumente der Tuba-Familie ein. Zu seinen jüngsten Projekten zählen Auftritte mit dem Ensemble Modern und dem Klangforum Wien, Bühnenproduktionen an der Deutschen Oper Berlin und am Luzerner Theater, Uraufführungen bei den BBC Proms und den Darmstädter Ferienkursen sowie Soloprogramme in Rom und Buenos Aires. Mit Sarah Nemtsov und George Lewis erarbeitete er Solowerke. Jack Adler-McKean nahm an Konferenzen in Paris und Klagenfurt teil, arbeitete mit Tuba-Student*innen in Ankara und Oslo zusammen, führte in London und Boston Seminare für Komponist*innen durch und verfasste Beiträge für das Historic Brass Society Journal und das Oxford Handbook of Wind Instruments. Bei Bärenreiter erschien 2020 Die Spieltechnik der Tuba, für die Edition Gravis betreut er die Reihe Contemporary Music for Tuba. Seine eigenen Werke kommen bei Potenza Music heraus.
Biographie
Der in Wien lebende italienische Klarinettist Ettore Biagi widmet sich dem klassischen Repertoire wie auch der zeitgenössischen Musik. Regelmässig tritt er als Solist und Soloklarinettist mit dem Klangforum Wien auf, ausserdem als Solobassklarinettist im London Symphony Orchestra. Zuvor arbeitete er u. a. mit dem Ensemble Intercontemporain, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di S. Cecilia zusammen. Sein Promotionsprojekt an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst widmet sich dem resonanten Hören in der Neuen Musik. Ausserdem entwickelt Ettore Biagi eigene Solo-Performances, die von der Improvisation über kollektive Co-Kreationen bis zu neuen Solowerken für Klarinette reichen. Auftritte führten ihn u. a. nach Berlin (Philharmonie und Pierre Boulez Saal), Paris (Philharmonie und Théâtre du Châtelet), in die Hamburger Elbphilharmonie, ins Londoner Barbican Center, in die Yamaha Hall nach Tokio, ins KKL Luzern, ins Wiener Konzerthaus, in die MüPa-Konzerthalle nach Budapest, in den Parco della Musica nach Rom, zu Musica nova Helsinki, zum Heidelberger und zum Prager Frühling sowie zu den Salzburger Festspielen.
Biographie
Claire Chenette ist Solo-Oboistin des Knoxville Symphony Orchestra und Mitglied der Neue-Musik-Ensembles Nief-Norf und WildUp, das 2019 für einen Grammy nominiert wurde. Sie hat sich der Erweiterung des Oboenrepertoires verschrieben und gibt neue Werke in Auftrag, die sie einspielt und bei Veranstaltern wie dem Big Ears Festival, Lucerne Festival oder dem Ojai Festival sowie in der Konzertreihe «Green Umbrella» des Los Angeles Philharmonic vorstellt. Ausserdem widmet sie sich der Folkmusic und interdisziplinären Projekten, mit denen sie die Grenzen zwischen den Genres sprengt und die traditionellen Erwartungen an klassische Musik und ihre Zielgruppe unterläuft. Zuletzt arbeitete Claire Chenette an STYX Tours für das Luzerner Theater mit, konzipierte das Lecture-Rezital Culture is a Verb: Exploring the connections between fermentation, social change, and artistic practice und entwickelte ein Space-Rock-Musical über reproduktive Freiheit auf dem Planeten Chattanooga mit.
Biographie
Estelle Costanzo ist Harfenistin und Performerin und entwickelt interdisziplinäre Projekte, die den Bogen zur Bildenden Kunst schlagen. Künstlerische Schwerpunkte gelten der Arbeit im Grenzbereich von Musik und Theater und der zeitgenössischen Musik. Estelle Costanzo studierte Harfe am Konservatorium ihrer Heimatstadt Turin bei Gabriella Bosio, bei Chantal Mathieu an der Haute École de Musique in Lausanne, bei Sarah O’Brien an der Basler Musikhochschule sowie bei Frédérique Cambreling am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique und gewann 2015 den Zweiten Preis beim Concours Nicati. Sowohl konzeptionell als auch als Musikerin/Performerin war sie an zahlreichen Musiktheaterproduktionen beteiligt, auch im Bereich der Musikvermittlung, mit denen sie bei Lucerne Festival, am Wiener Konzerthaus, in der Hamburger Elbphilharmonie und in der Philharmonie du Luxembourg gastierte. Ausserdem ist sie Mitbegründerin der Neue-Musik-Ensembles neuverBand und TooHotToHoot? sowie des Harfenduos AEcstaly und gehört der Basel Sinfonietta an. Als Zuzügerin spielt sie beim Ensemble Recherche, beim Collegium Novum Zürich, beim Ensemble Proton und beim Kammerorchester Basel, überdies tritt sie regelmässig bei internationalen Festivals auf.
Biographie
Die sri-lankisch-australische Hornistin Deepa Goonetilleke interpretiert ein breites Repertoire von der klassischen bis zur zeitgenössischen Musik sowohl auf dem modernen als auch auf dem Naturhorn. Als Kammermusikerin gastierte sie bei der Biennale in Venedig und bei Festivals wie Ultraschall Berlin, dem Festival de Musique de Strasbourg, dem George Enescu Festival in Bukarest und dem Warschauer Herbst. Sie arbeitet regelmässig mit Neue-Musik-Formationen wie dem Ensemble Modern, dem Ensemble Musikfabrik, Elision, der Basel Sinfonietta, dem Ensemble Linea und dem Ensemble Proton Bern zusammen und spielte als Aushilfe u. a. in der Bigband des Hessischen Rundfunks, bei den Würzburger Philharmonikern, im Chineke! Orchestra, im Staatsorchester Rheinischen Philharmonie, im Norrlandsoperans symfoniorkester und im Georgischen Kammerorchester. Deepa Goonetilleke ist Mitglied des Trio Radial, mit dem sie neues Repertoire für die ungewöhnliche Besetzung aus Horn, Violoncello und Klarinette in Auftrag gibt und erarbeitet. Als Dozentin unterrichtete sie in verschiedenen Education-Programmen, u. a. beim Ensemble Modern, beim Ensemble Musikfabrik, beim Ensemble Linea und bei den Klangspuren Schwaz.
Biographie
Als vielseitiger finnischer Cellist ist Markus Hohti in der Neuen Musik, bei Kammermusik-Festivals und in Jazzclubs gleichermassen zu Hause. Sein besonderes Interesse gilt der elektroakustischen Musik und genreübergreifenden Projekten. Er konzertiert als Solist, als Kammermusiker und mit seinen Ensembles defunensemble und Rödberg Trio. Als herausragende Soloauftritte seien seine Aufführungen von Brian Ferneyhoughs Time and Motion Study 2 beim Helsinki Festival und von Sebastian Fagerlunds Stone on Stone mit dem Avanti! Chamber Orchestra unter Hannu Lintu genannt. Markus Hohti hat zahlreiche neue Werke uraufgeführt und mit Komponist*innen wie Pierre Boulez, Sofia Gubaidulina, Kaija Saariaho, Pekka Kuusisto oder Nadia Sirota zusammengearbeitet. 2011 wurde auf seine Initiative hin die Konzertreihe «Klang» im Helsinki Music Centre ins Leben gerufen. Ausserdem ist er Mitbegründer und Co-Leiter der Reihe «Kino Soi!» sowie des Ristiveto Festivals. Seit 2014 unterrichtet er als Senior Lecturer an der Tampere University of Applied Sciences.
Biographie
Die chinesisch-australische Geigerin, Bratschistin, Bewegungs-Performerin und Komponistin Winnie Huang ist Co-Leiterin des in Paris beheimateten Ensembles soundinitiative. Sie arbeitet regelmässig mit aufstrebenden wie etablierten Komponist*innen zusammen und gastierte mit verschiedenen internationalen Ensembles bei Festivals wie Ars Musica in Brüssel, den Donaueschinger Musiktagen, der Berliner MaerzMusik, ManiFeste in Paris, der Ruhrtriennale, in Darmstadt, Royaumont oder beim Warschauer Herbst. Zu den Höhepunkten ihrer Laufbahn zählen Soloauftritte in der Berliner Philharmonie, der Elbphilharmonie Hamburg und bei Lucerne Festival sowie Ensemble-Tourneen durch Europa, die USA, Asien und Australien. Winnie Huang unterrichtet regelmässig an internationalen Institutionen und ist Juniorprofessorin für Künstlerische Forschung an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Biographie
Die 1991 geborene Pianistin Helga Karen fokussiert sich auf die zeitgenössische Musik. Als Solistin und Kammermusikerin trat sie bei Lucerne Festival, soundSCAPE, Musica Nova, ISA2015, Impuls Academy und den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik auf. Helga Karen wurde u. a. mit dem Ersten Preis beim Wettbewerb «Giovani Musicisti» in Treviso, bei den Stockhausen-Kursen in Kürten, beim Karlsruher Wettbewerb für die Interpretation zeitgenössischer Musik, beim Orpheus-Kammermusikwettbewerb und mit dem Fritz-Gerber-Award ausgezeichnet. An der Sibelius-Akademie in Helsinki promoviert sie über Stockhausens Klavierwerke.
Biographie
Aus dem kalifornischen San José stammt der amerikanische Kontrabassist Edward Kass, der am New England Conservatory in Boston bei Todd Seeber und Lawrence Wolfe studierte und dort 2015 mit dem «John Cage Award for Outstanding Contribution to Contemporary Music Performance» ausgezeichnet wurde. Er spielt regelmässig in Neue-Musik-Formationen wie dem Ensemble Dal Niente oder The Callithumpian Consort und war zu Gast am Tanglewood Music Center, bei Lucerne Festival und beim Pacific Music Festival. Mit der Sopranistin Nina Guo bildet er seit 2016 das Departure Duo. Es setzt sich mit Aufführungen und Kompositionsaufträgen für das Repertoire für Sopran und Kontrabass ein, wurde 2019 mit einem Chamber Music America’s Classical Commissioning Grant gefördert und trat beim Spoleto Festival USA, bei Yellow Barn, Omaha Under the Radar und KM28 auf.
Biographie
Die amerikanische Geigerin und generative Künstlerin Marina Kifferstein lebt in New York und widmet sich einem breiten Musikspektrum, das zeitgenössische Kammermusik, Improvisation, Komposition, klassische Performance und experimentelle Praktiken umfasst. Sie ist Gründungsmitglied des TAK Ensembles und des Streichquartetts The Rhythm Method, spielt im Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) und ist ein regelmässiger Gast beim International Contemporary Ensemble, beim Wet Ink Ensemble und beim Talea Ensemble. Tourneen führten sie zuletzt nach Asien, Europa, Südamerika, Kanada und durch die USA. Neben Gastaufenthalten u. a. an der Harvard University, der Stanford University, der University of Pennsylvania, der University of Huddersfield und der Zürcher Hochschule der Künste lehrt sie an der United Nations International School, an der Composers Conference und bei Lucerne Festival. Derzeit promoviert sie am Graduate Center der City University of New York zur reinen Stimmung in der Kammermusik für Streicher des 20. Jahrhunderts.
Biographie
Der amerikanische Bratschist Stephen Upshaw tritt regelmässig bei Festivals in aller Welt auf, darunter die BBC Proms, die Donaueschinger Musiktage, Lucerne Festival und Wien Modern sowie die Festivals in Aldeburgh, Aix-en-Provence und Glastonbury, wo er mit Max Richter und Tilda Swinton zusammenarbeitete. Upshaw ist Mitglied des Solem Quartet und des Londoner Riot Ensemble, das 2020 mit dem Ensemblepreis der Ernst von Siemens Stiftung ausgezeichnet wurde. Er hat mit vielen führenden Komponist*innen zusammengearbeitet und an über 300 Uraufführungen mitgewirkt, darunter Kammermusik von Georg Friedrich Haas, Clara Iannotta und Chaya Czernowin sowie Solowerke von Mark Simpson, Simon Holt, Michael Finnissy und Errollyn Wallen. Stephen Upshaw lehrt in London als Professor am Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance sowie an der Guildhall School of Music and Drama und hat überdies Meisterkurse u. a. an der Royal Academy of Music, in Cambridge, an der Königlichen Musikhochschule Stockholm, der Vanderbilt University und der University of Michigan durchgeführt. Beiträge veröffentlichte er in der New York Times, in The Strad, Classical Music und Gramophone.
Biographie
Die Komponistin, Musikforscherin und Performerin Raimonda Žiūkaitė wurde 1991 im litauischen Vilnius geboren und pendelt zwischen Berlin, Salzburg und ihrer Geburtsstadt. Dort begann sie auch ihr Kompositionsstudium, das sie ausserdem nach Wien, Salzburg und Bern führte. 2020 promovierte sie an der Litauischen Akademie für Musik und Theater. Derzeit lebt Raimonda Žiūkaitė in Berlin, wo sie an der Universität der Künste Komposition mit dem Schwerpunkt experimentelles Musiktheater studiert. Ihr Schaffen umfasst neben einer Kurzoper Werke für Sinfonie- und Kammerorchester, Kammermusik und elektronische Stücke. Raimonda Žiūkaitė tritt auch als Performance-Künstlerin und Sängerin auf, wobei sie sich häufig mit Themen wie den soziale Medien, (Fehl-)Kommunikation, Entfremdung und dem Absurden auseinandersetzt.