Vita

Die Wiener Sängerknaben können auf eine jahrhundertelange Geschichte zurückblicken. Der früheste Hinweis auf einen Knabenchor in der Wiener Hofburgkapelle geht auf das Jahr 1296 zurück, als offizielles Gründungsjahr firmiert 1498, als der spätere Kaiser Maximilian I. seinen Hof nach Wien verlegte. Bis 1918 sang der Chor, in dem auch Komponisten wie Joseph Haydn und Franz Schubert ausgebildet wurden, ausschliesslich für den Kaiserhof, danach erfolgte die Öffnung für das allgemeine Konzertleben. Seit 1926 haben mehr als 2.500 Sängerknaben rund 1.000 Tourneen in 98 Länder unternommen. Heute sind die Wiener Sängerknaben als privater Verein organisiert. Ihre rund 100 aktiven Mitglieder singen in vier Konzertchören, von denen jeder neun bis elf Wochen des Schuljahres auf Tournee verbringt. Jährlich finden knapp 300 Auftritte vor fast einer halben Million Zuhörer statt. Eine enge Verbindung pflegen die Sängerknaben zu den Wiener Philharmonikern, in deren Neujahrskonzerten sie auch mitwirkten, so zuletzt 2016 unter der Leitung von Mariss Jansons. Auch mit Christian Arming, Zubin Mehta, Riccardo Muti und Simone Young haben sie konzertiert. Das Repertoire des Chors reicht vom Mittelalter bis zur Gegenwart und von der Motette bis zum Volkslied oder zur Weltmusik. 26 Filme und 17 TV-Dokumentationen entstanden über die Geschichte und das Wirken der Wiener Sängerknaben. Die Mitglieder des Chors rekrutieren sich aus rund 300 Kindern und Jugendlichen, die an der hauseigenen Schule der Sängerknaben unterrichtet werden. Etwa ein Viertel von ihnen ergreift später die künstlerische Laufbahn: So haben etwa die Opernsänger Max Emanuel Cenčić, Herbert Lippert und Georg Nigl oder die Dirigenten Helmuth Froschauer, Erwin Ortner, Peter Schneider und Gerald Wirth ihre erste Ausbildung bei den Sängerknaben erhalten.

5. Februar 2019