Vita

Torsten Kerl, der aus Gelsenkirchen stammt, begann seine Laufbahn als Solo-Oboist im Orchester der Wuppertaler Bühnen. Nebenbei absolvierte er eine private Gesangsausbildung, zunächst als Bariton, ehe er ins Tenorfach wechselte. Erste Engagements führten ihn an die Opernhäuser von Gelsenkirchen und Karlsruhe, wo er sich Hauptpartien wie den Hans in Smetanas Verkaufter Braut oder den Turiddu in Mascagnis Cavalleria rusticana erarbeiten konnte. 1996 debutierte Kerl mit dem Steuermann im Fliegenden Holländer bei den Bayreuther Festspielen, 1997 gab er seinen Einstand an der Wiener Staatsoper, die danach für einige Jahre zu seinem Stammhaus werden sollte: Er interpretierte dort Partien wie Mozarts Tamino und Idomeneo, den Max im Freischütz, Wagners Erik und Parsifal, den Alwa aus Bergs Lulu und die Titelrolle in Kreneks Jonny spielt auf. Bei den Salzburger Festspielen war Kerl als Paul in Korngolds Die tote Stadt zu erleben, beim Glyndebourne Festival als Florestan in Beethovens Fidelio, an der New Yorker Metropolitan Opera als Menelas in Strauss’ Ägyptischer Helena. In den letzten Jahren hat sich Torsten Kerl auch das schwere Wagnersche Heldentenorfach erarbeitet: An der Deutschen Oper Berlin und bei den Bayreuther Festspielen trat er als Tannhäuser auf, beim Glyndebourne Festival als Tristan, und an der Opéra National de Paris sang er 2011 erstmals beide Siegfried-Partien aus dem Ring des Nibelungen. Darüber hinaus gastierte er an der Mailänder Scala, am Londoner Royal Opera House, am Gran Teatre del Liceu Barcelona und an der Nederlandse Opera Amsterdam; für den November 2013 plant er als Kaiser in Strauss’ Frau ohne Schatten eine Rückkehr an die Metropolitan Opera. Für seine CD mit deutschen Opernarien wurde Torsten Kerl im Jahr 2000 mit einem «Grammy» ausgezeichnet.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 31. August 1998 als Balthasar Zorn in einer von Daniel Barenboim geleiteten konzertanten Aufführung des dritten Akts von Wagners Meistersingern.

Mai 2013