Vita

Der Tölzer Knabenchor, der ursprünglich aus einer sangesfreudigen Pfadfindergruppe hervorging, wurde vor sechzig Jahren, 1956, von Gerhard Schmidt-Gaden gegründet, einem damals 18-jährigen Gymnasiasten. Bis heute ist die Lust am Singen, gepaart mit Kreativität und Selbstdisziplin, zentral für das Selbstverständnis des Chors, der seit 1971 in der Landeshauptstadt München probt. Mittlerweile werden dort rund 200 Knaben in vier Ausbildungsstufen von den künstlerischen Leitern Christian Fliegner und Clemens Haudum, der Leiterin der Solistenabteilung Ursula Richter und von acht Gesangspädagogen unterrichtet. Nach dem Stimmbruch werden die Mitglieder in einem Männerchor weiter gesanglich betreut. Gerhard Schmidt-Gaden, der bis 2009 die Verantwortung trug, unterstützt das Team mit Rat und Tat. Jährlich gestalten die jungen Sänger weltweit bis zu 250 Konzerte und Opernaufführungen mit Musik vom Mittelalter bis zur Moderne. Immer wieder erlangten Solisten der «Tölzer» Berühmtheit als Interpreten der drei Knaben aus Mozarts Zauberflöte – allein zwölf CD- und DVD-Produktionen bieten diese Besetzung. Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Leonard Bernstein, Sergiu Celibidache, Riccardo Chailly, Mariss Jansons, Herbert von Karajan, James Levine, Riccardo Muti, Sir Georg Solti oder Christian Thielemann haben mit dem Tölzer Knabenchor zusammengearbeitet. Gustav Leonhardt und Nikolaus Harnoncourt spielten mit ihm die Bach-Kantaten ein. Die Aufnahmen des Chors wurden u. a. mit dem Deutschen Schallplattenpreis (Bachs Weihnachtsoratorium), dem «Echo Klassik» (Orlando di Lassos Busspsalmen Davids) und dem «Diapason d’Or» (Bachs Johannes-Passion) ausgezeichnet. Der Tölzer Knabenchor wird durch den Freistaat Bayern und die Stadt Bad Tölz gefördert.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 27. August 1971 mit Krzysztof Pendereckis Oratorium Utrenja unter Leitung von Zdenĕk Mácal.

August 2016