Vita

Geboren 1948 im nordfranzösischen Amiens, begann Sylvain Cambreling seine Laufbahn 1971 als Posaunist im Orchester der Opéra de Lyon und studierte parallel dazu Dirigieren. Nach einem Jahr als Assistent von Serge Baudo wurde er 1975 zum stellvertretenden Musikdirektor der Opéra de Lyon ernannt (bis 1981); 1976 verpflichtete ihn Pierre Boulez als ständigen Gastdirigenten zum Ensemble intercontemporain nach Paris. Zehn Jahre lang, von 1981 bis 1991, leitete Cambreling als Musikdirektor das Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie; von 1993 bis 1997 hatte er dieselbe Position an der Oper Frankfurt, von 2012 bis 2018 an der Staatsoper Stuttgart inne. Parallel dazu gastierte er an der Metropolitan Opera in New York, an der Mailänder Scala, der Opéra national de Paris und der Wiener Staatsoper. Bei den Salzburger Festspielen trat Cambreling zum ersten Mal 1985 auf und leitete dort während der Ära von Gerard Mortier regelmässig Opernproduktionen, darunter Debussys Pelléas et Mélisande, Berlioz’ Les Troyens und Berios Cronaca del luogo. Sylvain Cambreling war von 1997 bis 2004 Erster Gastdirigent des Klangforums Wien; von 1999 bis 2011 stand er an der Spitze des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg, und von 2010 bis 2019 leitete er das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, das ihn anschliessend zu seinem Ehrendirigenten ernannte. Seit 2018 ist Cambreling als Chefdirigent bei den Hamburger Symphonikern tätig. Als Gast arbeitete er mit vielen bedeutenden Orchestern zusammen: mit den Wiener und den Berliner Philharmonikern, dem Cleveland Orchestra, dem Orchestre de Paris, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Los Angeles Philharmonic, dem San Francisco Symphony und dem Orchestre symphonique de Montréal. Für seine Gesamteinspielung der Orchesterwerke Messiaens wurden ihm 2009 der Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik und 2010 der Cannes Classical Award verliehen. Er ist Chevalier in der französischen Légion d’honneur und Träger des deutschen Bundesverdienstkreuzes.

Debut bei Lucerne Festival (IMF) am 2. September 2000 mit Werken von Rihm, Hosokawa und Kurtág, gespielt vom Klangforum Wien.

August 2022