Vita

Die St. Petersburger Philharmoniker sind das älteste Orchester Russlands: Ihre Gründung erfolgte 1882 am Hofe des Zaren Alexander III. Bald entwickelte das Ensemble ein künstlerisch eigenständiges Profil über die ursprünglichen repräsentativen und zeremoniellen Aufgaben hinaus: Richard Strauss, Arthur Nikisch, Alexander Glasunow oder Serge Koussevitzky lei-teten Konzerte schon in den ersten Jahrzehnten des Bestehens. Nach der Oktoberrevolution 1917 änderten sich die Organisationsform und die Zielsetzung: Das Orchester wurde verstaatlicht und 1921 in die Petrograder Philharmonie umgewandelt; 1924 folgte die Umbenennung in «Staatliches Sinfonieorchester der Leningrader Philharmonie». Prominente Gastdirigenten blieben dem Klangkörper auch in den ersten sowjetischen Jahren treu, darunter Otto Klemperer, Bruno Walter, Ernest Ansermet und Felix Weingartner. Das Repertoire wurde durch zahlreiche Werke der Gegenwart erweitert, von Strawinsky über die Zweite Wiener Schule bis zu Hindemith, Honegger und Poulenc. Unter der Leitung von Evgeny Mravinsky, der den Philharmonikern von 1938 bis 1988, also fünfzig Jahre lang, als Chefdirigent vorstand, avancierte der Klangkörper zu einer ersten Adresse für die Interpretation russischer Musik. Vor allem Dmitri Schostakowitsch war dem Orchester und seinem Leiter eng verbunden: Ein Grossteil seiner Werke wurde von ihnen uraufgeführt. Renommierte Gastdirigenten in der Ära Mravinsky waren Kurt Sanderling, Gennady Rozhdestvenksy, Georg Solti, Igor Markevitch und Mariss Jansons. Seit 1988 steht Yuri Temirkanov an der Spitze der St. Petersburger Philharmoniker, wie das Orchester seit 1991 wieder heisst. Seither sind die Musikerinnen und Musiker auch regelmässig auf Gastspielreisen in aller Welt zu erleben – von New York bis Tokio, von den Salzburger Festspielen bis zu den BBC Proms.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 5. September 1992: Yuri Temirkanov dirigierte Tschaikowskys Manfred-Sinfonie und Mussorgskys Bilder einer Ausstellung.

Juli 2018