Vita

1959 als Sohn italienischer Eltern in Grossbritannien geboren, studierte Antonio Pappano Klavier, Komposition und Dirigieren in den USA und sammelte als Assistent von Michael Gielen in Frankfurt und Daniel Barenboim in Bayreuth wichtige Erfahrungen. Sein Debut als Operndirigent absolvierte er 1987 an der Norske Opera Oslo, die ihn 1990 zum Musikdirektor berief. 1992 übernahm Pappano die Leitung am Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie, dem er zehn Jahre lang vorstand. Seit 2002 amtiert er als Musikalischer Direktor des Royal Opera House in London. Dort brachte er u. a. eine Neuproduktion von Wagners Ring des Nibelungen und Uraufführungen wie Harrison Birtwistles The Minotaur oder Mark-Anthony Turnages Anna Nicole heraus. Seit 2005 hat Pappano ausserdem die Chefposition beim Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma inne; 2024 tritt er die Nachfolge von Sir Simon Rattle beim London Symphony Orchestra an. Auch als Gastdirigent ist Pappano weltweit gefragt: 1993 feierte er spektakulär seinen Einstand an der Wiener Staatsoper, als er in letzter Minute bei der Premiere von Wagners Siegfried für Christoph von Dohnányi einsprang. 1997 erfolgte sein erster Auftritt an der New Yorker Metropolitan Opera und 1999, mit dem Lohengrin, auf dem Grünen Hügel in Bayreuth. Bei den Salzburger Festspielen dirigierte er 2013 Verdis Don Carlo in der fünfaktigen Fassung. Sir Antonio Pappano leitete die Berliner Philharmoniker, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, das Boston und das Chicago Symphony Orchestra, das Los Angeles Philharmonic, das Orchestre de Paris und das Royal Concertgebouw Orchestra. Seine CDs errangen Preise wie den Gramophone Award, den Diapason d’or, den Prix Caecilia und den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik. 2005 erhielt Pappano in Italien den Premio Abbiati, 2012 wurde er zum Cavaliere di Gran Croce nell’Ordine al Merito ernannt und in Grossbritannien in den Adelsstand erhoben.

August 2022