Das São Paulo Symphony Orchestra, das 1954 von João de Sousa Lima gegründet wurde, gilt heute als der führende Klangkörper Brasiliens und bestreitet pro Saison rund 200 Konzerte. Nach dem Italiener Bruno Roccella übernahm der brasilianische Dirigent und Komponist Eleazar de Carvalho die künstlerische Leitung, die er 24 Jahre lang, bis zu seinem Tod im Jahr 1996, innehatte. Im folgten John Neschling (1997–2008), in dessen Amtszeit das Orchester mit der Sala São Paulo einen neuen Konzertsaal erhielt, und Yan Pascal Tortelier. Seit 2012 steht Marin Alsop als Musikdirektorin an der Spitze des São Paulo Symphony Orchestra; ihr Vertrag wurde mittlerweile bis 2019 verlängert. Gastspielreisen führten das Orchester in den vergangenen Jahren regelmässig durch Südamerika, in die USA und nach Europa, wo zuletzt, bei einer Tournee im Jahr 2013, Auftritte in der Pariser Salle Pleyel, in der Londoner Royal Festival Hall und in der Berliner Philharmonie auf dem Programm standen. Das São Paulo Symphony Orchestra arbeitet mit führenden Dirigenten und Solisten zusammen: In der Saison 2015/16 waren u. a. James Gaffigan, Heinz Holliger, Isaac Karabtchevsky, Alexander Liebreich, Juraj Valčuha und Thomas Zehetmair am Pult zu Gast; die Cellistin Sol Gabetta, der Schlagzeuger Colin Currie und die Pianisten Khatia Buniatishvili, Paul Lewis, Gabriela Montero und Fazıl Say gestalteten Solokonzerte. 2016 wurde die Altistin und Dirigentin Nathalie Stutzmann für drei Jahre als «Associate Artist» verpflichtet. Mit «Discover the Orchestra» betreibt das São Paulo Symphony Orchestra ein grossangelegtes Education-Programm, das jährlich 70.000 Jugendliche an die klassische Musik heranführt. Eine Orchester- und eine Chorakademie sowie das Komponistenprojekt «Criadores do Brazil» runden das pädagogische Profil ab.
August 2016