Vita

Der französische Pianist Pierre-Laurent Aimard, der 1957 in Lyon geboren wurde, studierte am Pariser Conservatoire bei Yvonne Loriod und bei Maria Curcio in London. Ausserdem nahm er an den Analyseseminaren von Pierre Boulez am Pariser IRCAM teil und besuchte Kurse von György Kurtág in Budapest. 1973 gewann er den Messiaen-Preis in Royan und gilt seither als berufener Interpret dieses Komponisten. Als Boulez 1976 das Ensemble intercontemporain gründete, ernannte er Aimard zum Solopianisten. Dort arbeitete er eng mit Kurtág, Harrison Birtwistle, Elliott Carter, Helmut Lachenmann, Karlheinz Stockhausen sowie Mario Stroppa zusammen und brachte viele bedeutende Werke zur Uraufführung, darunter Boulez’ Répons und mehrere Ligeti-Etüden. Zuletzt hob er Mark Andres . . . selig ist . . . (2024) und George Benjamins Divisions (2025) aus der Taufe. Daneben interpretierte er stets auch das «traditionelle» Repertoire, das er in klug durchdachten Programmen aufführt. Als «artiste étoile» stand Aimard 2007 im Zentrum von Lucerne Festival; «in residence» war er auch bei den Berliner Philharmonikern, im Wiener Konzerthaus, an der New Yorker Carnegie Hall, in der Cité de la Musique Paris, beim Tanglewood Festival und im Londoner Southbank Centre. In der Saison 2024/25 widmete sich Aimard intensiv Maurice Ravel zu dessen 150. Geburtstag und spielte das G-Dur-Klavierkonzert u. a. mit der Filarmonica della Scala, dem SWR Symphonieorchester, dem Philadelphia Orchestra und der Tschechischen Philharmonie. Mit den Berliner Philharmonikern interpretierte er Peter Eötvös’ Cziffra Psodia, mit den Wiener Symphonikern Clara Iannottas Klavierkonzert. Gegenwärtig feiert er Boulez zum 100. Geburtstag mit Aufführungen seiner Klavierwerke. Pierre-Laurent Aimard erhielt 2017 den Ernst von Siemens Musikpreis und 2022 den Léonie-Sonning-Musikpreis. Seine CDs wurden mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik, dem Diapason d’or und dem Choc du Monde de la Music ausgezeichnet. Zuletzt erschien 2024 sein Album Schubert: Ländler.

Debut bei Lucerne Festival (IMF) am 23. August 1979 mit Messiaens Oiseaux exotiques und dem Schweizerische Festspielorchester unter Miltiades Caridis.

Juni 2025