Vita

Geboren 1962 als Sohn des Dirigenten Neeme Järvi, studierte Paavo Järvi Schlagzeug und Dirigieren an der Musikhochschule seiner Heimatstadt Tallinn. 1980 übersiedelte die Familie in die USA, wo er seine Ausbildung zunächst am Curtis Institute of Music in Philadelphia und dann bei Leonard Bernstein am Los Angeles Philharmonic Institute fortsetzte. Als Principal Guest Conductor war Järvi beim Royal Stockholm Philharmonic und beim City of Birmingham Symphony Orchestra tätig, bevor er zehn Jahre lang, von 2001 bis 2011, als Musikdirektor das Cincinnati Symphony Orchestra leitete. Von 2006 bis 2013 amtierte er als Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters, von 2010 bis 2016 war er Musikdirektor beim Orchestre de Paris, von 2015 bis 2022 Chief Conductor beim NHK Symphony Orchestra in Tokio. Bereits seit 2004 steht er der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen vor, seit 2019 leitet er das Tonhalle-Orchester Zürich. Überdies ist er seit 2011 Intendant des von ihm mitbegründeten estnischen Pärnu Festivals und Chef des Estonian Festival Orchestra sowie der Järvi Academy. Als Gast arbeitete Paavo Järvi mit den grossen Londoner Orchestern, den Berliner Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Los Angeles, dem New York und dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Cleveland Orchestra sowie dem Boston und dem Chicago Symphony Orchestra zusammen. Järvi verfügt über ein breites Repertoire und setzt sich auch intensiv für die Werke estnischer Komponist*innen ein. In seiner Diskografie finden sich Kompositionen von Sibelius, Schostakowitsch, Nielsen, Prokofjew, Berlioz und Strawinsky, dazu sämtliche Sinfonien von Beethoven, Schumann, Brahms und Franz Schmidt. Mit dem Tonhalle-Orchester Zürich erarbeitete er einen Tschaikowsky- und einen Mendelssohn-Zyklus; gegenwärtig entstehen Einspielungen der Bruckner- und der Mahler-Sinfonien. Järvis Aufnahme der Sibelius-Kantaten wurde mit einem Grammy ausgezeichnet. 2012 erhielt er den Paul-Hindemith-Preis, 2019 den Rheingau Musik Preis.

Debut bei Lucerne Festival am 18. August 2001 mit dem European Union Youth Orchestra und Werken von Strawinsky, Grieg und Prokofjew; zuletzt gestaltete er hier am 25. August 2021 einen Schumann-Abend mit dem Tonhalle-Orchester Zürich.

August 2023