Vita

Nikolaus Harnoncourt, 1929 in Berlin geboren, gestorben 2016 in St. Georgen im Attergau, wuchs in Graz auf und studierte Violoncello bei Paul Grümmer und Emanuel Brabec in Wien. Von 1952 bis 1969 war er Mitglied der Wiener Symphoniker, gründete aber parallel dazu im Jahr 1953 den Concentus Musicus Wien, der die Neubewertung der Aufführungstradition von Musik aus Renaissance, Barock und Klassik massgeblich mitbestimmte. Zunächst leitete Nikolaus Harnoncourt sein Ensemble zumeist vom Cellopult aus; seit 1970 aber verlagerte er seine Arbeit zunehmend auf die klassische Dirigententätigkeit und nahm Engagements bei anderen Orchestern an. Seine erste Operneinstudierung, Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria, entstand 1971 im Theater an der Wien; seine Verbindung mit dem Zürcher Opernhaus begann ebenfalls in den siebziger Jahren mit einem Monteverdi- und einem Mozart-Zyklus. Auch an der Wiener Staatsoper, der Nederlandse Opera Amsterdam und bei den Salzburger Festspielen war Harnoncourt als Operndirigent tätig. Im Konzertsaal war er regelmässiger Gast des Königlichen Concertgebouworchesters, des Chamber Orchestra of Europe sowie der Wiener und der Berliner Philharmoniker. Eine enge Partnerschaft bestand mit der styriarte in Graz, die 1985 eigens für ihn gegründet wurde. Als Buchautor und Pädagoge vermittelte er seine Erkenntnisse an ein breites Publikum und die nachfolgende Generation. Die Diskographie von Nikolaus Harnoncourt beinhaltet nahezu 500 vielfach preisgekrönte Einspielungen. Für seine Verdienste um das Musikleben wurde er u. a. mit dem Siemens-Musikpreis (2002) und dem Kyoto-Preis (2005) gewürdigt. Er war Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde, der Konzerthausgesellschaft in Wien sowie der Musikuniversitäten Graz und Wien, ausserdem erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Edinburgh und des Salzburger Mozarteums.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 27. März 1996 mit den Concentus Musicus Wien und einem Haydn-Programm.

März 2012