Vita

Der Bassbariton Neal Davies, der im südwalisischen Newport geboren wurde, absolvierte sein Gesangsstudium am King’s College und an der Royal Academy of Music in London; bühnenpraktische Erfahrungen sammelte er dann im Internationalen Opernstudio in Zürich. 1991 wurde ihm beim BBC-Wettbewerb «Singer of the World» in Cardiff der Preis für die beste Liedinterpretation zugesprochen. Bereits im Jahr darauf konnte er seinen Einstand bei den BBC Proms und beim Edinburgh Festival feiern: zwei Institutionen, denen er seither eng verbunden ist. Neal Davies’ Opernrepertoire umfasst Werke von Rameau und Händel, des Belcanto und des Verismo, aber auch zahlreiche Kompositionen des 20. Jahrhunderts, voran von Janáček und Britten. Mit William Christie und dem Ensemble Les Arts Florissants war er in Paris und Salzburg in Händels Theodora zu erleben, mit dem Gabrieli Consort und Paul McCreesh gestaltete er Händels Orlando; am Royal Opera House gastierte er als Mozarts Figaro, an der English National Opera u. a. als Publio in La clemenza di Tito und als Kolenatý in Janáčeks Die Sache Makropulos. Sein humoristisches Talent konnte Neal Davies wiederum als Major General Stanley in Sullivans The Pirates of Penzance an der Chicago Lyric Opera unter Beweis stellen – ein Profil, das durch Rollen wie Dulcamara (L’elisir d’amore), Bottom (A Midsummer Night’s Dream) und Papageno (Die Zauberflöte) ebenfalls unterstrichen wird. Im Konzertbereich arbeitete Neal Davies mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Frans Brüggen, Christoph von Dohnányi, Daniel Harding, Nikolaus Harnoncourt, Mariss Jansons, Neville Marriner und Sakari Oramo zusammen. Unter seinen Einspielungen finden sich zahlreiche Werke des Barock, aber auch Lieder: So wirkte Neal Davies an der berühmten Schubert-Edition von Hyperion mit und nahm Vertonungen von Henri Dutilleux auf.

August 2011