Vita

Die französische Sopranistin Mélissa Petit, Jahrgang 1990, stammt aus Saint-Raphaël an der Côte d’Azur. Ihre Gesangsausbildung, die sie als 14-jährige begann, erhielt sie in ihrer Heimatstadt und in Nizza; Meisterkurse führten sie u. a. zu Francisco Araiza, Cheryl Studer, Siegfried Jerusalem und Ann Murray. Im Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper sammelte Mélissa Petit von 2010 bis 2013 ihre ersten Bühnenerfahrungen. 2015 wurde sie ins Ensemble des Opernhauses Zürich aufgenommen, wo sie Partien wie das Ännchen in Webers Freischütz, die Sophie in Massenets Werther und die Créuse in Charpentiers Médée interpretierte; seit 2017 ist sie freischaffend tätig und tritt international auf. So gestaltete sie bei den Bregenzer Festspielen die Micaëla in Bizets Carmen und die Gilda in Verdis Rigoletto. An der Opéra national de Paris gastierte sie als Giannetta in Donizettis L’elisir d’amore und als Papagena in Mozarts Zauberflöte, am Théâtre des Champs-Elysées und am Zürcher Opernhaus übernahm sie in weibliche Titelrolle in Rameaus Hippolyte et Aricie. Am National Center for the Performing Arts in Peking feierte Mélissa Petit ihr Rollendebut als Juliette in Gounods Roméo et Juliette. Auch Musicals wie Stephen Sondheims Sweeney Todd, mit dem sie in Zürich zu hören war, zählen zu ihrem Repertoire. Cecilia Bartoli verpflichtete sie 2021 als Bellezza in Händels Il trionfo del Tempo e del Disinganno zu den Salzburger Pfingstfestspielen; dort war sie ausserdem als Servilia in einer konzertanten Aufführung von Mozarts La clemenza di Tito zu hören. Bei den Salzburger Sommerfestspielen trat Mélissa Petit 2022 in einer konzertanten Aufführung von Honeggers Jeanne d’Arc au bûcher auf. Im Herbst wird sie als Füchsin Schlaukopf an einer von Stefan Herheim inszenierten Neuproduktion von Janáčeks Das schlaue Füchslein am Theater an der Wien mitwirken. Dort war sie 2020 auch schon als Marzelline in Christoph Waltz’ Deutung von Beethovens Fidelio zu Gast gewesen.

Juni 2022