Der Lautenist Luca Pianca, 1958 in Lugano geboren, studierte an der Salzburger Universität Mozarteum bei Nikolaus Harnoncourt, der ihn 1982 zum Concentus Musicus Wien holte — es war der Startschuss für eine über dreissig Jahre währende Zusammenarbeit. Interpretationsgeschichte schrieb Pianca, als er 1985 gemeinsam mit Giovanni Antonini das Ensemble Il Giardino Armonico gründete und mit dieser Formation für Furore in der Szene der Alten Musik sorgte. Seit 2008 leitet Luca Pianca sein eigenes Ensemble Claudiana. Mit ihm gestaltet er seither im Wiener Konzerthaus einen Bach-Zyklus, in dessen Rahmen bereits rund hundert Kantaten sowie das Weihnachtsoratorium und die Johannes-Passion zur Aufführung gelangten. Als Solist trat Pianca in den renommiertesten Konzertsälen auf, etwa in der New Yorker Carnegie Hall, in der Berliner Philharmonie, im Wiener Musikverein, in der Londoner Wigmore Hall oder in der Oji Hall in Tokio. Er gastierte bei den Salzburger Festspielen und wirkte bei Opernproduktionen am Opernhaus Zürich wie auch am Theater an der Wien mit. Unter der Leitung von Sir Simon Rattle interpretierte er die Johannes-Passion auch mit den Berliner Philharmonikern, gemeinsam mit Riccardo Muti war er in Oratorien von Alessandro Scarlatti zu hören. Luca Pianca arbeitet mit Kolleg*innen wie dem Geiger und Countertenor Dmitry Sinkovsky, dem Gambisten Vittorio Ghielmi oder den Sängerinnen Marie-Claude Chappuis und Roberta Mameli zusammen. Seine Diskographie umfasst über achtzig Einspielungen; gleich fünfmal wurde er mit dem Diapason d’or und viermal mit dem Choc von Le Monde de la Musique ausgezeichnet. Zuletzt, im Frühjahr 2021, erschienen Werke von Monteverdi mit dem Ensemble Claudiana und Anna Lucia Richter. 2018 wurde Luca Pianca mit dem Schweizer Musikpreis geehrt.
Juli 2021