Vita

Die taiwanesische Dirigentin Lin Liao studierte Komposition und Klavier an der National University of the Arts in Taipeh sowie Dirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Ein wichtiger Mentor ihrer Karriere war Pierre Boulez, dessen Meisterkurs für Dirigenten sie 2007 im Rahmen der Lucerne Festival Academy besuchte; zum Abschluss wählte er sie, gemeinsam mit Pablo Heras-Casado und John Kevin Edusei, für das Dirigat von Karlheinz Stockhausens Gruppen aus. Damals lernte Lin Liao auch Peter Eötvös kennen, der sie anschliessend als Assistentin für Konzerte beim Rotterdam Philharmonic Orchestra und beim Asko|Schoenberg-En-semble verpflichtete und ausserdem 2009 zum Holland Festival einlud. Die zeitgenössische Musik bildet heute einen Schwerpunkt ihrer Arbeit: Regelmässig leitet sie führende Formationen wie das Ensemble intercontemporain, das Ensemble Modern oder das Collegium Novum Zürich. Mit dem WDR Sinfonieorchester trat sie im Rahmen der Reihe «Musik der Zeit» auf und konzipierte während der Corona-Pandemie eine multimediale Realisierung von Karlheinz Stockhausens Tierkreis. 2020 gastierte Lin Liao ausserdem beim Mozarteum Orchester Salzburg und trat bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik auf; 2021 dirigierte sie das Ensemble Ascolta, die Basel Sinfonietta und das Festivalorchester des Schleswig-Holstein Musik Festivals. In den vergangenen Jahren war sie bereits zu Gast beim Ultraschall-Festival in Berlin, bei ManiFeste in Paris und bei den Klangspuren in Schwaz. In Taiwan leitet Lin Liao die Weiwuying Academy innerhalb der Contemporary Music Platform am National Kaohsiung Center for the Arts und widmet sich der Förderung talentierter taiwanesischer Musiker*innen im Bereich der Moderne.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL im Sommer 2007; Lin Liao übernahm hier eine der drei Dirigentenpositionen bei einer Aufführung von Stockhausens Gruppen.

Juli 2021