Die Berliner Lautten Compagney, 1984 von Wolfgang Katschner und Hans-Werner Apel als Lautenduo gegründet, musiziert heute in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen bis hin zum barocken Opernorchester. Das Repertoire umfasst ein breites Spektrum an Werken vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und setzt einen besonderen Akzent auf Wiederentdeckungen und «Ausgrabungen»: So wurden in den vergangenen Jahren diverse Komposi-tionen von Bononcini, Castaldi, Krieger, Locke und Galuppi erstmals auf CD vorgestellt. Interpretatorisch legen die Musikerinnen und Musiker hohen Wert auf die phantasievolle und facettenreiche Ausgestaltung des Basso continuo, wobei die Lauteninstrumente eine wichtige Rolle spielen. Regelmässig ist die Lautten Compagney im Bereich des Musiktheaters tätig und brachte Produktionen von Händels Teseo, Amadigi und Serse, von Purcells King Arthur sowie von Scarlattis Penelope la Casta und Didone delirante heraus. Seit 2007 besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Sing-Akademie zu Berlin, in deren Rahmen zahlreiche Schätze aus dem berühmten Archiv dieser traditionsreichen Institution ans Licht geholt und zu Gehör gebracht wurden. Eine Brücke zur Moderne schlägt die Lautten Compagney mit Crossover-Projekten: So kooperierte das Ensemble zum Beispiel mit deutschen und niederländischen Videokünstlern, deren Arbeiten zu Passionsmusiken von Buxtehude im Rohbau des Neuen Museums auf der Berliner Museumsinsel gezeigt wurden; zur Eröffnung dieses vom Architekten David Chipperfield gestalteten Hauses im Jahr 2009 erklang dann erstmals das Programm Timeless mit Musik von Tarquinio Merula und Philip Glass, das im Jahr darauf als CD veröffentlicht und mit dem «Echo Klassik» ausgezeichnet wurde. Seit 2010 ist die Lautten Compagney Berlin «ensemble in residence» beim Festival «Aequinox» im brandenburgischen Neuruppin. Zuletzt präsentierten die Musikerinnen und Musiker die Performance «Landscape – Kritik der Liebe» in der als UNESCO Welterbe geschützten Parklandschaft von Dessau-Wörlitz: ein Projekt, das Shakespeare-Sonette, Barockmusik und Tanz miteinander verband.
August 2011