Vita

Der britische Tenor Jeremy Ovenden wurde am Royal College of Music and Drama in London ausgebildet, wo Norman Bailey und Neil Mackie zu seinen Lehrern zählten. Ausgezeichnet mit einem Förderpreis der Ian-Fleming-Stiftung, konnte er seine Studien ab 1994 bei Nicolai Gedda fortsetzen. Nach seinem Operndebut, das er als Don Ottavio in einer Produktion des Don Giovanni von Corrado Rovaris und Daniele Abbado feierte, etablierte sich Ovenden rasch als gefragter Mozart-Interpret. So gestaltete er die Rolle des Ferrando aus Così fan tutte u. a. beim Festival von Aix-en-Provence, an der Bayerischen Staatsoper sowie am Londoner Royal Opera House; mit Nikolaus Harnoncourt erarbeitete er in Wien Il sogno di Scipione, und die Salzburger Festspiele verpflichteten ihn im Mozart-Jahr 2006 für die grosse Trilogie Irrfahrten (La finta semplice, Lo sposo deluso und L’oca del Cairo), die Joachim Schloemer auf die Bühne brachte. Zur Saisoneröffnung 2004/05 gab Jeremy Ovenden seinen Einstand an der Mailänder Scala in Salieris L’Europa riconosciuta unter der Leitung von Riccardo Muti; seither ist er dort regelmässig zu Gast und war in Don Giovanni unter Gustavo Dudamel sowie in Händels Alcina unter Giovanni Antonini zu erleben. Jüngste Engagements führten ihn als Nerone in Monteverdis Poppea an die Opéra National de Paris und als Tigrano in Händels Radamisto zum Theater an der Wien; ausserdem absolvierte er als Belfiore in Mozarts La finta giardiniera eine Tournee mit René Jacobs. Im Konzertbereich ist Jeremy Ovenden vor allem als Interpret barocker und klassischer Werke hervorgetreten, dies im Zusammenspiel mit Dirigenten wie Ivor Bolton, Colin Davis, Andrew Manze, Paul McCreesh, Yannick Nézet-Séguin und Christophe Rousset. 2011 erschien eine CD mit Mozart-Arien, die Ovenden mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment eingespielt hat.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 4. April 1998 mit Bachs Johannes-Passion unter Leitung von Trevor Pinnock.

März 2012