Vita

Der französische Tenor Jean-Paul Fouchécourt, der 1958 in Blanzy in der Bourgogne geboren wurde, absolvierte zunächst ein Saxophonstudium am Conservatoire de Paris, das er mit dem 1er Prix und als Preisträger internationaler Wettbewerbe abschloss. Dennoch entschied er sich 1982, nach einer Begegnung mit der Sängerin Cathy Berberian, für den Wechsel zur Gesangsdisziplin und avancierte rasch zu einem weltweit gefragten Interpreten der französischen Barockmusik im Fach eines Haute-Contre. Seine Zusammenarbeit mit William Christie (seit 1986) und Marc Minkowski (seit 1987) führte zur Wiederentdeckung und Einspielung zahlreicher Werke von Rameau und Lully; insbesondere seine Interpretation der Titelrolle von Rameaus Platée, die er am Londoner Royal Opera House, an der Opéra National de Paris, am Grand Théâtre de Genève, an der New York City Opera und bei den Salzburger Pfingstfestspielen präsentierte, sorgte für Furore. Jean-Paul Fouchécourt widmet sich aber gleichermassen der Musik späterer Epochen: So war er mit den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle mit Ravels L’Enfant et les Sortilèges zu erleben, sang den Basilio in Mozarts Figaro beim Festival von Aix-en-Provence, wirkte in Offenbachs Les Contes d’Hoffmann an der New Yorker Metropolitan Opera mit und gestaltete den Roi Ouf 1er aus Chabriers L’Étoile an der Berliner Lindenoper. Auch Dirigenten wie Charles Dutoit, Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, James Levine, Yannick Nézet-Séguin und Seiji Ozawa zählen zu seinen musikalischen Partnern. Neben seinen Auftritten in Oper und Konzert widmet sich Fouchécourt auch intensiv der pädagogischen Arbeit und ist Künstlerischer Leiter des Opernstudios der Opéra de Lyon. Mehr als 100 CD-Einspielungen mit Werken von André Campra bis Benjamin Britten dokumentieren seine Kunst. Im Jahr 2000 wurde er zum «Chevalier dans l’Ordre National du Mérite» ernannt.

Bisher ein Auftritt bei LUCERNE FESTIVAL: am 4. September 1994 mit Charpentiers Les Vêpres aux Jésuites unter Leitung von Michel Corboz.

August 2015