Im Jahr 1974 gründeten Jordi Savall und Montserrat Figueras zusammen mit dem Fagottisten Lorenzo Alpert und dem Lautenisten Hopkinson Smith in Basel das Ensemble Hespèrion XX, das seit dem Jahr 2000 als Hespèrion XXI firmiert. Der Name leitet sich aus dem Altgriechischen her: «Hesperien» ist dort die Bezeichnung für die beiden westlichsten Halbinseln Europas, Hispanien und Italien; auch wird das Wort für den Abendstern verwendet, den Planeten Venus, der im Westen aufscheint. Ziel des Ensembles ist es, die Entwicklung der Musik zwischen dem Mittelalter und dem Barock darzustellen; dies gilt insbesondere für die Kulturen des Mittelmeerraums und die Epoche rund um die reconquista, die Vertreibung der Juden und der Muslime von der iberischen Halbinsel im Jahr 1492. Den Aufführungen geht eine umfangreiche Forschungsarbeit voran, durch die viele bisher unveröffentlichte Partituren wieder zugänglich gemacht und spezielle Instrumente sowie die interpretatorische Praxis der damaligen Zeit erkundet werden. Dabei fühlen sich die Musikerinnen und Musiker dem ursprünglichen Geist der Werke verpflichtet und lassen deren Spiritualität neu erfahrbar werden. Das Repertoire von Hespèrion XXI umfasst unter anderem Werke der Sepharden, kastilische Romanzen und Musik aus dem Goldenen Zeitalter Spaniens. Zu den erfolgreichsten Programmen des Ensembles gehören die Cantigues de Santa Maria von Alfons dem Weisen, La Diáspora Sefardí und Projekte mit Musik aus Jerusalem, Istanbul und Armenien. Über sechzig CDs dokumentieren die künstlerische Arbeit von Hespèrion XXI, das weltweit mit Konzerten zu erleben ist und bei allen grossen Festivals der Alten Musik auftritt. Jordi Savall und seine Ensembles werden vom Departement Kultur der Generalitat de Catalunya und vom Institut Ramon Llull unterstützt.
Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 2. September 1992 mit dem Programm Musica antiqua 1492.
Februar 2016