Als Sohn eines Ingenieurs und einer Pianistin wurde Evgeny Kissin 1971 in Moskau geboren und begann im Alter von zwei Jahren, Stücke auf dem Klavier nach dem Gehör nachzuspielen. Seine Ausbildung erhielt er ab 1977 an der Gnessin-Musikschule in seiner Heimatstadt; Anna Pawlowna Kantor, die ihn bereits damals unterrichtete, blieb seine einzige Lehrerin. Schon früh zeigte sich Kissins ausserordentliche Begabung: Erst zehn Jahre alt, debutierte er als Solist in einem Sinfoniekonzert; im Jahr darauf gab er seinen ersten Solo-Abend. 1988 wurde Evgeny Kissin zu einem Vorspiel bei Herbert von Karajan geladen, der ihn spontan für das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker engagierte. 1990 gab er seinen Einstand in den USA mit den Klavierkonzerten von Chopin, die er mit dem New York Philharmonic unter Zubin Mehta interpretierte. Seither arbeitet Evgeny Kissin, der heute britischer und israelischer Staatsbürger ist, mit den führenden Orchestern und Dirigenten zusammen. Neben diesen Auftritten und Soloabenden gibt er auch Kammerkonzerte, so etwa in der vergangenen Saison mit dem Geiger Itzhak Perlman. Seit 2002 ist Kissin ausserdem als Rezitator jiddischer Poesie zu erleben. Für seine CDs erhielt er Auszeichnungen wie den «Diapason d’or», den «Grand Prix du Disque» oder den «Edison-Preis»; seine Aufnahme der Prokofjew-Konzerte Nr. 2 und 3 wurde mit dem «Grammy» (2009) prämiert. Zuletzt veröffentlichte er ein Album mit Beethoven-Sonaten und, im Juni 2019, Klavierquartette und -quintette von Mozart, Fauré, Schostakowitsch und Dvořák mit dem Emerson String Quartet. Evgeny Kissin ist Ehrendoktor der Manhattan School of Music und der Hebräischen Universität Jerusalem, Ehrenmitglied der Royal Academy of Music (2005) und Träger des Schostakowitsch-Preises (2003), des Karajan-Preises (2005) sowie des Premio Arturo Benedetti Michelangeli (2007).
Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 30. August 1993 mit dem Ersten Klavierkonzert von Sergej Prokofjew; Claudio Abbado leitete die Berliner Philharmoniker.
Oktober 2019