Der amerikanische Heldentenor Clay Hilley, der aus Statham in Georgia stammt, studierte Bühnengesang und Musikpädagogik an der Georgia State University, der Manhattan School of Music und dem Opera Institute der Boston University. Ausgezeichnet mit dem Robert Lauch Award der Richard-Wagner-Gesellschaft New York, begann er seine Karriere an verschiedenen amerikanischen Opernhäusern, darunter das Opera Theatre of St. Louis, die Arizona Opera, die Chatauqua und die Indianapolis Opera, aber auch die San Francisco Opera, wo er 2018 als Siegmund in Wagners Walküre auftrat. Sein internationaler Durchbruch erfolgte, als er im Sommer 2022 mit nur einem Tag Vorlauf als Siegfried in Wagners Götterdämmerung bei den Bayreuther Festspielen einsprang. Sogleich wurde er wieder eingeladen und stellte sich 2023 auf dem Grünen Hügel als Tristan vor. Seither ist Clay Hilley als Wagner-Interpret an den besten Opernhäusern der Welt zu Gast: An der Wiener Staatsoper debutierte er als Tannhäuser, an der Bayerischen Staatoper interpretierte er den Parsifal, und an der Deutschen Oper Berlin, die seit einigen Jahren sein Stammhaus ist, wirkte er in Stefan Herheims Inszenierung des Nibelungen-Rings mit. Doch beschränkt sich Hilleys Repertoire nicht auf den «Bayreuther Meister». Mit Kirill Petrenko und den Berliner Philharmonikern war er 2024 als Kaiser in Strauss’ Frau ohne Schatten bei den Osterfestspielen Baden-Baden zu erleben, beim Hong Kong Arts Festival sang er den Bacchus in Strauss’ Ariadne auf Naxos, an der Hamburger Staatsoper präsentierte er sich als Laca in Janáčeks Jenůfa, am Londoner Royal Opera House trat er als Tambourmajor in Bergs Wozzeck auf. Hilley ist auch ein gefragter Konzertsänger und war in Werken wie Schönbergs Gurre-Liedern, Mahlers Achter Sinfonie oder Kodálys Psalmus Hungaricus zu hören. Das Lied von der Erde brachte er bereits mit Juraj Valčuha, Stéphane Denève und Sir Antonio Pappano zur Aufführung. 2024 erhielt er den renommierten Richard Tucker Music Foundation Award.
Juli 2025