Vita

Der 1941 in Zürich geborene Bruno Ganz verliess noch vor dem Abitur die Schule, um an der Hochschule für Musik und Theater seiner Heimatstadt Schauspiel zu studieren. Schon 1960 erhielt er seine erste Filmrolle in Karl Suters Der Herr mit der schwarzen Melone, 1962 wurde er an das Junge Theater in Göttingen engagiert, 1964 an das Bremer Theater. Dort begann seine Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Peter Zadek, Kurt Hübner und Peter Stein; insbesondere Steins Inszenierung von Goethes Torquato Tasso, in der Ganz den Titelhelden spielte, liess ihn zum «Star» einer neuen Theatergeneration werden. Von 1971 bis 1975 gehörte Bruno Ganz zum legendären Ensemble der Berliner Schaubühne; 1972 wirkte er bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung von Thomas Bernhards Der Ignorant und der Wahnsinnige mit und wurde dafür zum «Schauspieler des Jahres» gewählt. Ab Mitte der siebziger Jahre widmete er sich verstärkt dem Film und spielte in Produktionen wie Wim Wenders’ Der amerikanische Freund und Werner Herzogs Nosferatu. Er drehte mit Regisseuren wie Volker Schlöndorff, Jonathan Demme oder Francis Ford Coppola und stand mit Kollegen aus aller Welt wie Laurence Olivier, Isabelle Adjani, Burt Lancaster, Isabelle Huppert, Peter Falk oder Gerard Depardieu vor der Kamera. Gleichwohl kehrte Bruno Ganz zwischenzeitlich immer wieder auf die Theaterbühne zurück, sei es in Berlin, Salzburg oder Wien, und trat u. a. in Peter Steins 21-stündiger Inszenierung von Goethes Faust-Dramen auf. Sein Schaffen wurde mit vielen Auszeichnungen gewürdigt, darunter der Bundesfilmpreis (1976), der «Chaplin-Schuh» (1979), der Grimme-Preis (1999) und der Europäische Filmpreis (2000 und 2004). 1996 wurde ihm der Iffland-Ring überreicht, der dem «bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters auf Lebzeiten» verliehen wird.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL am 18. August 2002 als Bassa Selim in Mozarts Die Entführung aus dem Serail unter Leitung von David Stern.

März 2014