Vita

Alfred Brendel war als Pianist von 1974 bis 2008 Stammgast bei LUCERNE FESTIVAL. Geboren 1931 im nordmährischen Wiesenberg, entstammt Brendel einer österreichisch-deutsch-italienisch-slawischen Familie. Er studierte Klavier, Komposition und Dirigieren in Zagreb und Graz und beschloss seine Ausbildung bei Paul Baumgartner, Eduard Steuermann und Edwin Fischer. 1949 eröffnete er seine internationale Karriere als Gewinner des Busoni-Wettbewerbs. Zunächst trat er vor allem in Europa auf, seit 1963 folgten dann regelmässige Einladungen nach Nordamerika und in alle grossen Konzertsäle der Welt. Als erster Pianist nahm Brendel das gesamte Klavierwerk Beethovens auf, zudem war er massgeblich an der Einbeziehung der Schubert-Sonaten, der späten Klavierwerke Liszts und des Klavierkonzerts von Schönberg in das Repertoire beteiligt. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bildeten die Werke der Wiener Klassiker, die er auch in zyklischen Aufführungen zu Gehör brachte. Als «artiste étoile» prägte er 2002 das Programm von LUCERNE FESTIVAL im Sommer. Seit seinem Rückzug vom Konzertpodium vor vier Jahren tritt er als Vortragsredner und bei Lesungen auf und gibt sein Wissen an Meisterschüler weiter. Alfred Brendel ist Ehrendoktor der Universitäten von London, Sussex, Warwick und Oxford, des Royal Northern College of Music in Manchester, der Yale University und der Musikhochschule «Franz Liszt» in Weimar. Im Mai 2004 wurde er mit dem Ernst-von-Siemens-Musikpreis ausgezeichnet; 2008 wurde ihm der Karajan-Preis und 2009 der japanische «Praemium Imperiale» verliehen. Er ist Mitglied der American Academy of Arts and Science, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie «Honorary Knight of the British Empire». Alfred Brendel hat mehrere Bücher mit Schriften zur Musik und Gedichten veröffentlicht; zuletzt erschien im Juli 2012 sein A bis Z eines Pianisten.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 15. August 1974 mit Werken von Beethoven, Berg und Schumann.

Oktober 2012