Vita

Die Ursprünge des Orchestre de l’Opéra national de Paris gehen auf die Epoche des Sonnenkönigs Louis XIV. zurück, der 1699 die Académie Royale de Musique gründete und sie mit der Gestaltung der Opernaufführungen am Hof betraute. Bereits im 18. Jahrhundert war das Ensemble zu einem Orchester von sinfonischem Format herangewachsen und zeichnete u. a. für die Uraufführung von Glucks Orphée et Eurydice verantwortlich. Weitere wichtige Weltpremieren waren Donizettis La Favorite (1840), Verdis Les Vêpres siciliennes (1855) und die französische Fassung seines Don Carlos (1867). Im 19. Jahrhundert entwickelten sich aus der Stammbesetzung zwei verschiedene Opernorchester, beheimatet an der Opéra Comique und der Opéra Paris, die 1972 indes wieder zu einem grossen Klangkörper fusioniert wurden. Heute besteht das Orchester aus 174 Musikern und bespielt gleichzeitig die Opéra Bastille und die Opéra Garnier. Das Repertoire des Orchestre de l’Opéra national de Paris reicht vom Barock bis zur Gegenwart; 1987 arbeiteten die Musikerinnen und Musiker bei Händels Giulio Cesare unter der Leitung von Jean-Claude Malgoire erstmals mit historischen Instrumenten. Einen Meilenstein in der jüngeren Geschichte bildete die Uraufführung von Messiaens Saint François d’Assise unter der Leitung von Seiji Ozawa. Im Konzertbereich arbeitete das Orchester in den letzten Jahrzehnten mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Valery Gergiev, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Georges Prêtre und Esa-Pekka Salonen zusammen; den Mittelpunkt des Repertoires bildeten dabei Werke von Ravel, Debussy und Strauss. Seit 2009 amtiert Philippe Jordan als Musikdirektor; er spielte mit dem Orchester auch zahlreiche CDs ein, darunter Ravels Daphnis et Chloé, das 2016 den Jahrespreis der «Victoires de la musique classique» gewann.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL am 29. August 2014 mit Werken von Ravel, Strauss und Mussorgsky, dirigiert von Philippe Jordan.

Juni 2017