Vita

Der 1971 geborene österreichische Bariton Florian Boesch, der aus einer Wiener Sängerfamilie stammt, erhielt ersten Gesangsunterricht von seiner Grossmutter Ruthilde Boesch, ehe er ab 1997 an der Wiener Universität für Musik studierte, wo er die Lied- und Oratorienklasse von Robert Holl absolvierte. Er begann seine internationale Karriere 2003 als Papageno am Opernhaus Zürich. Heute ist er vor allem dem Theater an der Wien eng verbunden, wo er in Neuproduktionen von Händels Saul und Orlando mitwirkte und im Herbst 2023 mit einer szenischen Deutung von Schuberts Die schöne Müllerin zu Gast sein wird. Sir Simon Rattle verpflichtete Boesch als Méphistophélès für Berlioz’ La Damnation de Faust an die Berliner Staatsoper; bei den Salzburger Festspielen trat er als Guglielmo in Mozarts Così fan tutte auf, an der Oper Köln als Bergs Wozzeck, und bei der Salzburger Mozartwoche war er als Graf Almaviva in einer von Sir András Schiff dirigierten Produktion von Mozarts Le nozze di Figaro zu hören. In der Saison 2022/23 debutierte er mit dem Mahler-Projekt Von der Liebe Tod an der Wiener Staatsoper. Boesch war artist-in-residence u. a. an der Londoner Wigmore Hall, im Wiener Konzerthaus und an der Hamburger Elbphilharmonie. Eine enge Zusammenarbeit verband ihn mit Nikolaus Harnoncourt, aber auch mit Riccardo Chailly, Gustavo Dudamel, Iván Fischer, Daniel Harding, Pablo Heras-Casado, Mariss Jansons, Vladimir Jurowski, Robin Ticciati und Franz Welser-Möst hat Boesch konzertiert. Ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit ist der Liedgesang: Neben traditionellen Rezitalen, die ihn zu den wichtigsten Festivals und in die grossen Metropolen führten, widmet er sich auch szenischen Aufführungen bedeutender Liedzyklen. Gemeinsam mit der Tiroler Musicbanda Franui entwickelte er die Projekte Alles wieder gut und Himmelerde. Für seine Einspielung mit Loewe-Balladen erhielt Florian Boesch 2012 den «Edison Award». Seit 2015 lehrt er als Professor für Lied und Oratorium an der Universität für Musik in Wien.

Debut bei Lucerne Festival am 12. September 2006 als Poeta in Salieris Prima la musica, poi le parole unter der Leitung von David Stern.

Juli 2023