Vita

Die Britin Cynthia Millar hat sich auf das Spiel der Ondes Martenot spezialisiert, eines 1928 erfundenen elektronischen Tasteninstruments, das durch Filter die Klangfarbe ändern kann und besonders gut für Glissandi geeignet ist. Millar studierte Klavier bei Philip Fowke und Ondes Martenot bei John Morton, bevor sie ihre Fertigkeiten auf diesem Instrument bei Jeanne Loriod vervollkommnete. Seither interpretiert sie rund um den Globus Werke für «Martenot-Wellen»: so etwa Arthur Honeggers Oratorium Jeanne d’Arc au Bûcher, Edgard Varèses Ecuatorial, Olivier Messiaens Trois petites liturgies und natürlich seine Turangalîla-Sinfonie, die sie seit 1986, als sie das Werk erstmals bei den BBC Proms aufführte, weit über hundert Mal zu Gehör gebracht und 2012 auf CD vorgelegt hat. Auch in der Saison 2015/16 stand Messiaens grossangelegte Sinfonie im Mittelpunkt ihrer Arbeit: mit Aufführungen beim Oslo Philharmonic, beim Orchestre de Paris und bei einer Europa-Tournee des Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela. Cynthia Millar gastierte bei Festivals wie dem Maggio Musicale Fiorentino oder dem Edinburgh Festival. Sie konzertierte mit dem Los Angeles Philharmonic und dem Cleveland Orchestra, mit dem San Francisco und dem London Symphony Orchestra, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und dem Orchestre National de Lyon. Dabei hat sie mit Dirigenten wie Gustavo Dudamel, Mariss Jansons, Kent Nagano, André Previn, Sir Simon Rattle, Esa-Pekka Salonen, Michael Tilson Thomas und Franz Welser-Möst zusammengearbeitet. Über 100 Filmpartituren hat Cynthia Millar, die auch selbst als Komponistin tätig ist, eingespielt, darunter zahlreiche Werke von Elmer Bernstein (dessen Ondine at the Cinema sie 2002 in der Londoner Royal Albert Hall aus der Taufe hob), aber auch von Richard Rodney Bennett, Maurice Jarre, Henry Mancini und Miklós Rózsa.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL mit Messiaens Turangalîla-Sinfonie am 7. September 2008, mit Mariss Jansons und dem Royal Concertgebouw Orchestra.

August 2016