Ab 8. Mai findet erstmals das neue Festival Pulse statt. Ólafssons erste Ausgabe schafft mit dem Motto «Time and Space» Verbindungen von Johann Sebastian Bach bis in die heutige Zeit. Bachs Goldberg-Variationen werden in einer neuen Spielstätte visualisiert, mit einer Lichtinstallation des isländisch-dänischen Künstlers Olafur Eliasson.

Luzern, 26. November 2025. Lucerne Festival Intendant Sebastian Nordmann lanciert mit Pulse ein neues Festival, das der isländische Pianist Víkingur Ólafsson kuratiert. Am Anfang steht vom 8. bis 10. Mai 2026 ein Kunst-Musik-Projekt in Meggen: Auf J. S. Bachs Goldberg-Variationen, interpretiert von Víkingur Ólafsson, reagiert der bildende Künstler Olafur Eliasson in Echtzeit mit der Lichtinstallation The Shadows of Sounds and the Unforeseeable Shapes of Love. Im KKL Luzern finden vom 14. Mai bis 17. Mai, am Auffahrts-Wochenende, insgesamt fünf Konzerte statt. Mal steht Ólafsson als Solist im Mittelpunkt, mal tritt er gemeinsam mit anderen international renommierten Künstler*innen und Klangkörpern auf oder überlässt ihnen die Bühne. Dazu zählen das Mahler Chamber Orchestra, der MDR-Rundfunkchor, das Danish String Quartet, Thomas Adès, Elim Chan und Patricia Kopatchinskaja.

«Pulse steht für ein Festival, das dem Rhythmus des Denkens und Fühlens folgt. Es will mehr sein als ein Klavier-Festival», erklärt Sebastian Nordmann, der Ólafsson für drei Jahre engagiert hat. «Ich habe Víkingur Ólafsson in den vergangenen Jahren als grossartigen Pianisten, aber auch begnadet kreativen Programmgestalter kennengelernt. Für Víkingur ist Musik die vereinende Form aller Kunstformen, er sieht Musik in der Architektur oder in der Bildenden Kunst. Die Zusammenarbeit in Meggen mit dem grossartigen Lichtkünstler Olafur Eliasson trägt diesem Konzept Rechnung und gibt diesem Festival eine ganz eigene, neue Dimension.»

Víkingur Ólafsson ergänzt: «Ich bin überglücklich und fühle mich zutiefst geehrt, diese neue Aufgabe in Luzern übernehmen zu dürfen. Musik ermöglicht uns, Zeit und Raum neu zu erleben, indem sie unsere Wahrnehmung beider durch Tonhöhe, Rhythmus und Akustik verändert und verstärkt. Das Thema ‹Time and Space› für Pulse 2026 ermöglicht es uns, eine kleine Reise durch die Jahrhunderte und Länder zu unternehmen und dabei verschiedene Weltanschauungen und völlig unterschiedliche Persönlichkeiten miteinander zu verbinden. Während des gesamten Festivals wird es Spuren von Bach geben – dem für mich modernsten Komponisten aller Zeiten.»

In der Piuskirche in Meggen setzt Víkingur Ólafsson Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen gemeinsam mit Olafur Eliasson in Szene. Bildende Kunst und Musik werden so zu einem synästhetischen Gesamtkunstwerk aus Klang und Lichtprojektion. Das Projekt wird an drei Abenden vom 8. bis 10. Mai aufgeführt. Die Piuskirche bietet mit ihren lichtdurchlässigen Marmorwänden eine aussergewöhnliche Location, «einen intimen Raum, perfekt für Bachs Musik und diese neue Art der Erfahrung», erklärt Ólafsson.

Ab Auffahrt, dem 14. Mai 2026, wird Pulse dann während vier Tagen im KKL Luzern fortgesetzt – die Musik Johann Sebastian Bachs zieht sich als roter Faden durch das Programm und schlägt musikalische Brücken zu neueren musikalischen Epochen bis in unsere Zeit. Im Konzert Poème Symphonique leitet der Dirigent und Komponist Thomas Adès das Mahler Chamber Orchestra und den MDR-Rundfunkchor. Auf dem Programm stehen zeitgenössische Werke von György Ligeti, György Kurtág, Thomas Adès und Arvo Pärt.

Einen kammermusikalischen Abend bietet das Danish String Quartet am Freitag mit Ludwig van Beethovens letztem Streichquartett F-Dur op. 135, Werk-Bearbeitungen von Johann Sebastian Bach und Igor Strawinsky sowie Strawinskys Drei Stücken für Streichquartett. Im Anschluss stösst Víkingur Ólafsson in der Late Night Out of Time zum Quartett hinzu, für Morton Feldmans Piano and String Quartet, einem fast meditativen Klangkunstwerk des amerikanischen Expressionismus.

In seinem Solo-Rezital Opus 109 am Samstagabend verknüpft Ólafsson Werke von J. S. Bach und Franz Schubert mit Beethovens Klaviersonate E-Dur op. 109. Beim Grand Finale am 17. Mai beschliesst er sein neues Festival mit Bachs Klavierkonzert f-Moll, Elim Chan dirigiert das Mahler Chamber Orchestra. Alban Bergs Violinkonzert mit Patricia Kopatchinskaja steht ebenso auf dem Programm wie Johannes Brahms‘ Vierte Sinfonie und der Bach-Choral Es ist genug, bei dem das Publikum selbst mitsingen darf.

Der Vorverkauf für Lucerne Festival Pulse beginnt am 9. Dezember 2025 um 10.00 Uhr. Das detaillierte Programm ist ab sofort hier zu finden: lucernefestival.ch/programm/pulse
Sebastian Nordmann im Gespräch mit Víkingur Ólafsson zu Pulse und mehr: lucernefestival.ch/pulse