Die Pianistin Tamta Magradze wurde 1995 in Tiflis, Georgien, geboren und erhielt im Alter von fünf Jahren ersten Klavierunterricht von ihrer Grossmutter, einer Musikerin. Ihre Begabung wurde bereits im Kindesalter an der Zentralen Musikschule «Zakaria Paliashvili» gefördert; später studierte sie am Staatlichen Konservatorium Tiflis bei Edisher Rusishvili. Nach ihrem Bachelorabschluss zog sie 2017 nach Weimar, wo sie ihren Master an der Hochschule für Musik «Franz Liszt» bei Gerlinde Otto mit höchster Auszeichnung absolvierte. Wichtige Anregungen erhielt sie auch von Leslie Howard, Elisso Wirsaladse, Janina Fialkowska und Konstantin Scherbakov. Derzeit bereitet sie sich als Postgraduierte auf ihr Konzertdiplom vor. Die neuen deutschen Einflüsse prägten Magradzes musikalisches Wirken entscheidend, unterscheiden sie sich nach ihrer eigenen Aussage doch stark von der georgischen Schule. In Weimar widmete sie sich intensiv der Musik von Franz Liszt: «Es gibt so viel zu sagen und so viele unbekannte Stücke. Vorher dachte ich, Liszt ist vor allem ein Showman, der seine Technik vorführen will. Aber er ist innerlich ganz zart, man kann bei ihm alles finden, vor allem jede Menge Seele», erklärt die Pianistin. Tamta Magradze ging aus zahlreichen Wettbewerben in Europa und Nordamerika erfolgreich hervor: So ist sie u. a. Preisträgerin der Franz-Liszt-Klavierwettbewerbe in Utrecht und Budapest, der New Orleans Piano Competition, der International Piano Competition «La Palma d’Oro» und der Livorno Piano Competition. Auftritte als Solistin führten sie quer durch Europa. Mit der Ungarischen Nationalphilharmonie und Prokofjews Drittem Klavierkonzert gab sie ihren Einstand im Budapester Müpa; sie konzertierte aber auch mit der Georgischen Sinfonietta und dem Georgischen Sinfonieorchester, der Thüringen Philharmonie sowie der Jenaer Philharmonie. Seit 2022 ist die Musik von Franz Liszt fester Bestandteil ihrer Rezitale — mindestens zwei seiner Werke sind in jeder Aufführung zu hören.
Juni 2025