Vita

«Horn sei etwas für Jungs», erklärte Sarah Willis einst ihr Schullehrer und schlug ihr vor, stattdessen Flöte oder Oboe zu lernen. Doch gerade durch diese Bemerkung fühlte sich die in den USA geborene Britin, die in Tokio, Boston, Moskau und London aufwuchs, herausgefordert und nahm als 14-Jährige ersten Hornunterricht. Willis studierte in London an der Guildhall School of Music and Drama sowie bei Fergus McWilliam in Berlin, spielte von 1991 bis 2001 in der dortigen Staatskapelle und wechselte anschliessend zu den Berliner Philharmonikern, als erstes weibliches Mitglied der Blechbläsergruppe. Neben weltweiten Auftritten als Solistin hat sie zahlreiche CDs aufgenommen. Mozart y Mambo, ihre ungewöhnliche Fusion aus klassischer und kubanischer Musik, eroberte 2020 die europäischen Klassik-Charts und stand auch in den Pop- und Latino-Charts. Die Nachfolge-Alben Cuban Dances (2022) und La Bella Cubana (2023) sorgten eben­falls für Begeisterung. Zuletzt veröffentliche sie die CD Sarahbanda, das Debutalbum ihrer gleichnamigen Salsa-Band mit Waldhorn. Ein besonderes Anliegen ist Sarah Willis die Musikvermittlung: Sie unterrichtet an der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, gestaltet und präsentiert Familienkonzerte «ihres» Orchesters und nutzt die sozialen Medien, um ein breites Publikum für die klassische Musik zu begeistern. Regelmässig ist sie als Moderatorin und Inter­viewerin im Fernsehen und in Online-Medien zu sehen. Auf Deutsche Welle TV moderierte sie mehrere Jahre lang die Sendung Sarah’s Music. Für ihre Verdienste im karitativen Bereich und um die Förderung der klassischen Musik ernannte sie Queen Elizabeth II. im Jahr 2020 zum Member of the Order of the British Empire (MBE).

Juli 2025