Vita

Die musikalische Laufbahn des russischen Dirigenten Yuri Temirkanov, der 1938 im kaukasischen Naltschik geboren wurde, ist eng mit der Stadt St. Petersburg verbunden. Als Dreizehnjähriger kam er ins damalige Leningrad, um sein Studium in den Fächern Violine und Viola aufzunehmen, später absolvierte er am dortigen Konservatorium die Dirigentenklasse von Ilja Musin. 1966 gewann Temirkanov den Allunions-Wettbewerb der Sowjetunion und wurde mit einer Tournee des Philharmonischen Orchesters Moskau betraut, die durch Europa und Amerika führte. Seine erste Chefposition trat er 1968 beim Leningrader Sinfonieorchester an, 1976 wurde er an die Spitze des Kirov-Theaters berufen, des heutigen Mariinsky-Theaters. Zwölf Jahre lang verantwortete er die Geschicke der renommierten Bühne und trat dort auch als Regisseur hervor. Seit 1988 amtiert er als Chef der St. Petersburger Philharmoniker, die er auf Tourneen in aller Welt dirigiert. Auch im Westen ist Temirkanov erfolgreich: Von 1992 bis 1998 stand er dem Royal Philharmonic Orchestra in London vor, von 2000 bis 2006 war er Chefdirigent beim Baltimore Symphony Orchestra, von 2010 bis 2012 Musikdirektor am Teatro Regio in Parma. Darüber hinaus war Temirkanov am Pult der Wiener und der Berliner Philharmoniker, beim Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, bei der Dresdner Staatskapelle, beim London Symphony Orchestra und an der Mailänder Scala zu erleben; in den USA leitete er die grossen Orchester in New York, Philadelphia, Boston, Chicago, Cleveland, San Francisco und Los Angeles. Yuri Temirkanov wurde mit dem russischen Verdienstorden in allen vier Rangstufen ausgezeichnet. In Italien erhielt er 2003 sowie 2007 den «Premio Abbiati» und 2014 den Benedetti-Michelangeli-Preis. Im Herbst 2015 wurde er zum Ehrendirigenten des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia ernannt.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 5. September 1992 mit den St. Petersburger Philharmonikern und einem Tschaikowsky-Mussorgsky-Programm.

Juli 2018