Vita

Am 4. Januar 1896 gab die Tschechische Philharmonie, deren Mitglieder meistenteils dem Orchester des Prager Nationaltheaters entstammten, ihr erstes Konzert: Am Pult stand kein Geringerer als Antonín Dvořák, der eigene Werke dirigierte. Seither setzt das Orchester Massstäbe mit seinen Aufführungen tschechischer Musik, mit Smetana, Dvořák, Janáček und Martinů, aber auch mit seinen Mahler-, Brahms- und Tschaikowsky-­Interpretationen. Mahler brachte in Prag 1908 seine Siebte Sinfonie zur Uraufführung. Weltruhm erlangte das Orchester unter der Leitung von Václav Talich, der von 1919 bis 1941 als Chefdirigent amtierte. Rafael Kubelík, Karel Ančerl und Václav Neumann setzten seine Arbeit fort. Seit 2018 steht Semyon Bychkov an der Spitze, Jakub Hrůša hat die Position des Ersten Gastdirigenten inne; ihm folgt ab 2025 Sir Simon Rattle. 2024 feierte das Orchester Smetanas 200. Geburtstag mit einer Konzertreihe beim Smetana-Festival in Litomyšl, darunter eine von Hrůša geleitete Aufführung der Oper Libuše. Mit Bychkov präsentierte es Dvořáks letzte drei Sinfonien und sämtliche Instrumentalkonzerte bei einer Tour durch Südkorea, Japan und vier europäische Länder. Regelmässig vergibt es Kompositionsaufträge, so zuletzt u. a. an Detlev Glanert, Julian Anderson, Thomas Larcher und Thierry Escaich. Schon seit den 1920er Jahren engagiert sich das Orchester im edukativen Bereich, zunächst mit Konzerten für die «Arbeiterklasse», heute mit Projekten für Schulen und sozial benachteiligte Gruppen. Ausserdem gibt es ein eigenes Jugendorchester und eine Orchesterakademie für den professionellen Nachwuchs.

Debut bei Lucerne Festival (IMF) am 26. August 1969 von Suk, Smetana und Martinů unter der Leitung von Václav Neumann.

April 2024