Der 1976 in Chambéry (Auvergne-Rhône-Alpes) geborene französische Geiger Renaud Capuçon studierte am Pariser Konservatorium bei Gérard Poulet und Veda Reynolds. Anschliessend ging er nach Berlin, um seine Ausbildung bei Thomas Brandis fortzusetzen, und auch von Isaac Stern erhielt er wertvolle Ratschläge. 1997 verpflichtete ihn Claudio Abbado als Konzertmeister in das Gustav Mahler Jugendorchester, dem er drei Jahre lang angehörte. Parallel dazu entwickelte sich Capuçons Solistenkarriere, die ihn bald zu den bedeutenden Orchestern in Europa und Amerika führen sollte. So arbeitete er seither mit den Berliner und den Wiener Philharmonikern, dem Boston und dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre de Paris und dem Orchestre National de France, den Staatskapellen von Berlin und Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Los Angeles Philharmonic zusammen. Seit einiger Zeit wendet sich Capuçon verstärkt dem Dirigieren zu und hat in dieser Funktion 2021 die Künstlerische Leitung beim Orchestre de Chambre de Lausanne übernommen. Mit diesem Ensemble ist er in der Saison 2024/25 neben zahlreichen Konzerten in der Schweiz auch in Südkorea, Paris, Kopenhagen und Köln zu erleben. Ausserdem konzertiert er u. a. mit dem New York Philharmonic, dem Toronto Symphony Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Wiener Symphonikern. Als passionierter Kammermusiker trat er mit Martha Argerich, Daniel Barenboim, Frank Braley, Hélène Grimaud, Denis Kozhukhin, Daniil Trifonov und mit seinem Bruder, dem Cellisten Gautier Capuçon, auf. Renaud Capuçon ist künstlerischer Leiter des Osterfestivals in Aix-en-Provence, der Sommets Musicaux de Gstaad und der Rencontres Musicales d’Évian. Seine CDs wurden vielfach ausgezeichnet; zuletzt erschien im Juni 2024 ein Fauré-Album. 2011 wurde Renaud Capuçon zum Chevalier dans l’Ordre National du Mérite, 2016 zum Chevalier de la Légion d’honneur ernannt. Er spielt die Guarneri del Gesù «Panette» aus dem Jahr 1737, die zuvor Isaac Stern gehörte.
Debut bei Lucerne Festival (IMF) am 11. April 2000 mit Mozarts Sinfonia concertante KV 364; Stefan Anton Reck leitete das Gustav Mahler Jugendorchester.
August 2024