Vita

Beim Oster-Festival 2016 präsentiert sich der Dirigent, Gambist und Musikforscher Jordi Savall als «artist-in-residence»: mit einem weltmusikalisch inspirierten «Dialog der Seelen», einem Solorezital und einem barocken Chorkonzert. 1941 in Igualada (Katalonien) geboren, studierte er zunächst Violoncello in Barcelona, ehe er sich bei August Wenzinger an der Schola Cantorum Basiliensis auf der Viola da gamba ausbilden liess. Gemeinsam mit seiner im Jahr 2011 verstorbenen Frau Montserrat Figueras gründete er 1974 das Ensemble Hespèrion XX (heute Hespèrion XXI), das sich insbesondere der Alten Musik Spaniens und des Mittelmeerraums widmet. 1987 rief er das Vokalensemble La Capella Reial de Catalunya ins Leben, 1989 folgte als orchestrales Gegenstück Le Concert des Nations. Zahlreiche Wiederentdeckungen sind Jordi Savall zu verdanken, von sephardischen Romanzen bis zu Opern von Vicente Martín y Soler – zu Unrecht vergessene musikalische Schätze, die er einem Millionenpublikum vorstellte. Etwa 140 Auftritte pro Jahr führen ihn rund um den Globus. Breiteren Kreisen wurde Savall auch durch den Film Die Siebente Saite bekannt, der um das Leben des Gambisten Mr de Sainte-Colombe kreist; für den Soundtrack wurde ihm der «César» überreicht. Mehr als 230 Aufnahmen hat Jordi Savall bis heute veröffentlicht und erhielt dafür Preise wie den «Grammy», den «Cannes Classical Award» und den «International Classical Music Award»; seit 1998 erscheinen die CDs auf seinem eigenen Label Alia Vox, zumeist als aufwendig ausgestattete Hörbücher. Jordi Savall ist vielfacher Ehrendoktor, Botschafter der Europäischen Union für den kulturellen Dialog und «Künstler für den Frieden» der UNESCO. 2009 wurde er mit dem Händel-Preis der Stadt Halle, 2010 mit dem Internationalen Friedensmusikpreis und 2012 mit dem Léonie-Sonning-Musikpreis geehrt. Der Londoner Guardian schrieb über ihn: «Jordi Savall steht ein für die unendliche Vielfalt eines gemeinsamen kulturellen Erbes. Er ist ein Mann unserer Zeit.» Jordi Savall und seine Ensembles werden vom Departement Kultur der Generalitat de Catalunya und vom Institut Ramon Llull unterstützt.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 2. September 1992 mit dem Ensemble Hespèrion XX und spanischer Musik des 15. und 16. Jahrhunderts.

Februar 2016