Vita

Als Sohn des Konzertpianisten Alexander Volkov und der Historikerin Shulamit Volkov wurde Ilan Volkov 1976 in Tel Aviv geboren. Er studierte zunächst Violine bei Chaim Taub, dem langjährigen Konzertmeister des Israel Philharmonic Orchestra, Klavier bei seinem Vater und Komposition bei Abel Ehrlich; anschliessend absolvierte er die Dirigierklasse von Mendi Rodan an der Rubin Academy of Music in Jerusalem und schloss seine Ausbildung an der Royal Academy of Music in London ab. 1999 wurde Volkov Assistent von Seiji Ozawa beim Boston Symphony Orchestra. Von 2003 bis 2009 war er Chefdirigent des BBC Scottish Symphony Orchestra, dem er als Erster Gastdirigent weiterhin eng verbunden ist. Diese Position hat er seit 2022 auch beim Brussels Philharmonic inne. Von 2011 bis 2014 leitete er überdies als Musikdirektor das Isländische Sinfonieorchester. Als wichtiger Akteur in der Szene der Neuen Musik trat Volkov bei den Salzburger Festspielen, dem Edinburgh Festival, den BBC Proms, dem Musikprotokoll Graz, den Berliner Festspielen und Unsound in Krakau auf. 2012 rief er das Festival Tectonics ins Leben; 2020 gründete er gemeinsam mit Ilya Gringolts die I&I Foundation zur Förderung der Neuen Musik. Auch im Bereich des Musiktheaters ist Volkov vielgefragt: So leitete er Tschaikowskys Eugen Onegin an der San Francisco Opera, Brittens A Midsummer Night’s Dream und Peter Grimes beim Glyndebourne Festival, Gerald Barrys The Importance of Being Earnest mit den New Yorker Philharmonikern am Lincoln Center, Bachs Actus tragicus an der Staatsoper Stuttgart und Olga Neuwirths The Outcast in Wien und Hamburg. 2021 brachte er beim Festival d’Aix-en-Provence Samir Odeh-Tamimis L’Apocalypse Arabe zur Uraufführung, 2022 an der Norwegischen Nationaloper Missy Mazzolis The Listeners. Ilan Volkov, der auf Radio Halas einen eigenen Podcast betreibt, hat eine reiche Diskografie vorgelegt; seine Einspielung von Brittens Werken für Klavier und Orchester wurde mit dem Gramophone Award ausgezeichnet.

Juli 2023