Der Bratschist Heinrich Koll, geboren 1951 in Wien, absolvierte seine Ausbildung an der Musikhochschule seiner Heimatstadt: Zunächst studierte er bei Edith Steinbauer und Franz Samohyl Violine, doch im Alter von 21 Jahren entschied er sich für das Spiel der Bratsche und legte bereits drei Jahre später, 1975, sein Diplom mit Auszeichnung ab. Noch im selben Jahr wurde er als Solobratschist in das Niederösterreichische Tonkünstler-Orchester engagiert; von 1976 bis 1980 war er dann in gleicher Position bei den Wiener Symphonikern tätig, ehe er in das Wiener Staatsopernorchester wechselte und alsbald auch zum Solobratschisten der Wiener Philharmoniker ernannt wurde. Mit seinem Orchester konzertiert Heinrich Koll seither in aller Welt und tritt auch immer wieder mit Solowerken hervor, wobei Mozarts Sinfonia concertante in Es-Dur zu seinen Favoriten zählt: Er interpretierte sie u. a. bei der Salzburger Mozartwoche und zur Eröffnung des Mozart-Jahrs 1991 unter der Leitung von Zubin Mehta im Wiener Musikverein. Ein weiteres Schlüsselwerk seines Repertoires ist der Don Quixote von Richard Strauss, den Koll gemeinsam mit dem Cellisten Franz Bartolomey und den Wiener Philharmonikern unter André Previn auf CD eingespielt und im Konzert unter Mstislaw Rostropowitsch und Seiji Ozawa zur Aufführung gebracht hat. Seit 1987 ist Heinrich Koll Mitglied des Küchl-Quartetts, mit dem er einen eigenen Kammermusikzyklus im Wiener Musikverein gestaltet. Überdies engagiert er sich als Pädagoge, so etwa beim Pacific Music Festival im japanischen Sapporo sowie mit Meisterklassen an der Manhattan School of Music in New York und der University of California in Los Angeles.
Mit den Wiener Philharmonikern ist Heinrich Koll seit über dreissig Jahren regelmässig bei LUCERNE FESTIVAL zu Gast.
August 2014