Vita

Christophe Rousset, der in Aix-en-Provence aufwuchs, interessierte sich schon als Jugendlicher für das Zeitalter des Barock und die Wiederentdeckung der Vergangenheit. Dieser Neigung entsprechend nahm er 1976 ein Cembalostudium bei Huguette Dreyfus an der Schola Cantorum in Paris auf und vervollständigte seine Ausbildung von 1980 bis 1983 bei Bob van Asperen am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Mit dem Ersten Preis bei der «Bruges Harpsichord Competition» 1983 begann der damals 22-Jährige seine Karriere: Zunächst war Rousset festes Mitglied der Ensembles Les Arts Florissants und Il Seminario Musicale, doch baute er gleichzeitig seine solistische Laufbahn auf. Für Aufsehen sorgten beispielsweise seine Gesamteinspielungen der Cembalowerke von Rameau (1989) und Couperin (1992–94), die mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurden. 1991 gründete Christophe Rousset sein eigenes Ensemble, Les Talens Lyriques, mit dem er seither viele Opern, die in Vergessenheit geraten waren, aufgeführt und eingespielt hat. Einem breiten Hörerkreis wurde das Ensemble zunächst mit dem Soundtrack zu dem Film Farinelli (1994) bekannt, das Fachpublikum schätzte dagegen vor allem «Ausgrabungen» wie Tommaso Traettas Antigona, Martín Vicente y Solers La capricciosa corretta, Antonio Salieris La grotta di trionfo oder Johann Christian Bachs Temistocle. Als Dirigent szenischer Aufführungen war Rousset am Théâtre des Champs-Elysées, an der Nederlandse Opera Amsterdam, am Teatro Real in Madrid und am Theater an der Wien zu erleben. Regelmässig arbeitet er auch am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, wo er Neuproduktionen von Chérubinis Médée und der beiden Gluckschen Iphigenien leitete. Christophe Rousset ist «Officier des Arts et Lettres» und wurde vom französischen Kulturminister zum «Chevalier dans l’Ordre National du Mérite» ernannt.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 5. September 2000 bei einem Cembalo-Rezital mit Werken von Rameau, Royer und Forqueray.

August 2011