Vita

Parallel zu seinem Medizinstudium liess der 1969 in Straubing geborene Bariton Christian Gerhaher seine Stimme an der Münchner Musikhochschule ausbilden, wo er gemeinsam mit seinem Klavierpartner Gerold Huber die Liedklasse von Friedemann Berger absolvierte. Ausserdem besuchte er Meisterkurse bei Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf und Inge Borkh. Im Mittelpunkt von Gerhahers künstlerischer Arbeit steht der Liedgesang, wobei er sich nicht nur dem grossen Repertoire der Romantik widmet, sondern auch neue Werke zur Uraufführung bringt, so etwa Zyklen von Heinz Holliger, Jörg Widmann und Wolfgang Rihm. 2016/17 war er mit Liederabenden in Salzburg, München Berlin, Paris, Mailand, London und auf einer grossen USA-Tournee zu hören; dabei interpretierte er u. a. Brahms’ Die schöne Magelone, die er im Frühjahr 2017 auch auf CD vorlegte. Neben seinen Auftritten im Konzertsaal widmet sich Gerhaher ausgewählten Opernprojekten: So gestaltete er die Partie des Papageno in der Zauberflöte bei den Salzburger Festspielen und die Titelrolle in Henzes Der Prinz von Homburg am Theater an der Wien. Als Monteverdis Orfeo, Mozarts Don Giovanni und Debussys Pelléas trat er an der Oper Frankfurt auf, als Bergs Wozzeck am Opernhaus Zürich und als Posa in Verdis Don Carlo an der Bayerischen Staatsoper. Seine Paradepartie aber ist der Wolfram in Wagners Tannhäuser; 2011 wurde ihm für sein Rollenportrait der «Laurence Olivier Award» verliehen. Eine enge Zusammenarbeit pflegt Gerhaher mit den Berliner Philharmonikern, die ihn 2013/14 als «artist-in-residence» verpflichtet hatten. In der vergangenen Saison brachte er dort Mahlers Lied von der Erde unter Bernard Haitink zur Aufführung. Christian Gerhahers CD-Einspielungen wurden vielfach preisgekrönt, u. a. mit dem «International Opera Award»; 2016 wurde ihm der Musikpreis des Heidelberger Frühlings verliehen.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL am 5. April 2003 mit Haydns Oratorium Die Schöpfung unter Leitung von Nikolaus Harnoncourt.

April 2017