Vita

Das französische Quatuor Diotima wurde 1996 von vier Studierenden am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris gegründet. Sein Name versteht sich als Reverenz an Luigi Nonos Streichquartett Fragmente — Stille. An Diotima und verrät bereits, wie wichtig dem Ensemble die Interpretation Neuer Musik ist. 1999 gewann das Quartett den französischen Kammermusikwettbewerb der FNAPEC, im Jahr 2000 wurde ihm der Preis für zeitgenössische Musik bei der London String Quartet Competition zugesprochen. Seither konzertiert das Quatuor Diotima in den renommierten Konzertsälen Europas, der USA, Mittel- und Südamerikas sowie Japans und Chinas. Das Repertoire, das die vier zu Gehör bringen, reicht von Joseph Haydn bis zu Werken der Gegenwart, die einen integralen Bestandteil ihrer Programme bilden. So haben sie zahlreiche Partituren in Auftrag gegeben und uraufgeführt, u. a. von Thomas Adès, Toshio Hosokawa, Tristan Murail, Rebecca Saunders und Miroslav Srnka. Seit 2008 ist das Quatuor Diotima quartet-in-residence der Region Centre-Val de Loire, in der vergangenen Saison war es in dieser Funktion zu Gast an der University of Chicago. Die umfangreiche Diskographie des Ensembles enthält u. a. die sechs Streichquartette Béla Bartóks, das gesamte Quartettschaffen der Zweiten Wiener Schule sowie die endgültige Fassung von Boulez’ Livre pour quatuor. In der CD-Reihe «Collection Quatuor Diotima» widmet es sich Komponist*innen unserer Zeit, zuletzt 2021 Enno Poppe, Stefano Gervasoni und Gérard Pesson. Bereits fünfmal erhielt das Quatuor Diotima für seine Aufnahmen den Diapason d’or.

Bisher ein Gastspiel bei Lucerne Festival, dafür mit gleich zwei Konzerten: Am 24. August 2013 spielte das Quatuor Diotima Werke von Boulez, Beethoven, Czernowin und Pelzel.

August 2022