Vita

Die Sopranistin Véronique Gens, die aus Orléans stammt, beschloss ihr Gesangsstudium am Pariser Conservatoire mit einem Ersten Preis und begann ihre Laufbahn als Interpretin von Barockmusik; dabei arbeitete sie vor allem mit William Christie, Marc Minkowski, Philippe Herreweghe, René Jacobs und Christophe Rousset zusammen. Nach und nach erweiterte sie ihr Repertoire um zahlreiche Mozart-Partien, aber auch um Rollen wie die Marguerite in Berlioz’ La Damnation de Faust, Debussys Mélisande, die Tatjana in Tschaikowskys Eugen Onegin und Alice Ford in Verdis Falstaff. 2009 übernahm Véronique Gens mit der Eva in den Meistersingern am Gran Teatre del Liceu Barcelona ihre erste Wagner-Rolle. Auch mit dem Opernschaffen Glucks setzte sie sich intensiv auseinander, so etwa als Aulische Iphigenie am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, als Taurische Iphigenie am Theater an der Wien und als Alceste in Aix-en-Provence, an der Wiener Staatsoper und der Opéra national de Paris. Nicht zuletzt engagiert sich Véronique Gens für Raritäten aus dem französischen Repertoire; so stellte sie sich im Frühjahr 2022 mit César Francks Hulda vor. In der Saison 2022/23 ist sie als Glucks Armide an der Pariser Opéra Comique zu erleben; sie gastiert in Poulencs Les Dialogues des Carmélites an der Bayerischen Staatsoper und tritt mit Rameaus Zoroastre sowie Castor et Pollux und als Charpentiers Médée am Théâtre des Champs-Elysées auf. Véronique Gens ist eine profilierte Konzert- und Liedsängerin, die mit den Berliner Philharmonikern, dem Boston Symphony Orchestra, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Orchestre National de France und dem Orchestre de Paris konzertierte und bei den Salzburger Festspielen, beim Tanglewood Festival, in der Londoner Wigmore Hall und im New Yorker Lincoln Center zu Gast war. Für ihre über achtzig Einspielungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, so etwa 2018 mit dem International Opera Award; seit 2006 ist sie Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres, 2011 wurde sie in die französische Légion d’honneur aufgenommen.

Bisher ein Auftritt bei Lucerne Festival: am 2. April 2001 mit Händels Il trionfo del tempo e del disinganno. Es spielte das Ensemble Il Giardino Armonico unter Leitung von Giovanni Antonini.

August 2022