Vita

Der Geiger Rainer Küchl, Jahrgang 1950, stammt aus Waidhofen an der Ybbs in Niederösterreich. Im Alter von elf Jahren nahm er sein Violinstudium auf, das ihn später, von 1964 bis 1970, zu Franz Samohyl an die Wiener Musikakademie führte. Seit 1971 ist er Konzertmeister der Wiener Philharmoniker und des Wiener Staatsopern-orchesters, 1972 wurde ihm dieselbe Position auch in der Hofmusikkapelle übertragen. Rainer Küchl spielte seither ungezählte Konzerte in Österreich und aller Welt unter der Leitung von Dirigenten wie Karl Böhm, Claudio Abbado, Leonard Bernstein oder Riccardo Muti und trat als Solist auch mit anderen renommierten Orchestern auf. Georg Solti etwa berief ihn als Ersten Konzertmeister in das World Peace Orchestra, und Seiji Ozawa verpflichtete ihn 1998 für die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Nagano. Seit Studententagen zählt die Kammermusik zu Küchls besonderen Steckenpferden: Schon 1973 gründete er das Küchl-Quartett, das im Ausland auch als Wiener Musikverein-Quartett bekannt ist. Mit dieser Formation führt er seit 1976 einen eigenen Quartettzyklus im Brahmssaal des Wiener Musikvereins durch; für seine künstlerische Arbeit wurde dem Ensemble 1978 die Mozart-Medaille der Mozartgemeinde Wien verliehen. Darüber hinaus ist Rainer Küchl aber auch Leiter des Wiener Ring-Ensembles, das sich in erster Linie mit der Wiener Walzertradition beschäftigt. Seit 1982 lehrt Küchl als ordentlicher Professor an der Wiener Musikhochschule; ausserdem erhielt er eine Gastprofessur in Japan. Rainer Küchl wurde 1988 mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und 1994 mit dem Grossen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Die japanische Stadt Kawasaki ernannte ihn zum «Botschafter der freundschaftlichen Beziehungen», die japanische Regierung verlieh ihm 2010 den «Orden der aufgehenden Sonne mit goldenen Strahlen am Band».

Seit vier Jahrzehnten ist Rainer Küchl mit den Wiener Philharmonikern bei LUCERNE FESTIVAL regelmässig zu Gast.

August 2014