Vita

Der Regisseur Peter Sellars, Jahrgang 1957, stammt aus Pittsburgh (Pennsylvania). Schon während seines Literatur- und Musikstudiums an der Harvard University (1976–80) entstanden rund vierzig Inszenierungen. 1981 wurde er zum Künstlerischen Leiter der Boston Shakespeare Company berufen, von 1984 bis 1986 war er Direktor des American National Theatre in Washington. Seither ist Peter Sellars als freischaffender Regisseur im Musiktheater wie im Schauspiel tätig und sorgt mit seinen ideenreichen, ungewöhnlichen und zuweilen provokativen Regiearbeiten für Furore. Ob Mozart oder Händel, Shake-speare oder Sophokles: Sellars legt die altbekannten Stoffe im Lichte der Gegenwart neu aus und stellt ihre soziale oder politische Sprengkraft heraus. Opern inszenierte er u. a. an der Chicago Lyric und der Nederlandse Opera, beim Glyndebourne Festival und bei den Salzburger Festspielen, an der Opéra National de Paris und der San Francisco Opera. Einen wichtigen Raum nehmen dabei Komponisten der Gegenwart ein: Er widmete sich dem Schaffen von Messiaen, Hindemith oder Ligeti und brachte neue Bühnenwerke von Kaija Saariaho, Osvaldo Golijov und Tan Dun zur Uraufführung. Vor allem aber ist er als Librettist und Regisseur John Adams eng verbunden, dessen Opern Nixon in China, The Death of Klinghoffer und Doctor Atomic er ebenso aus der Taufe hob wie die Oratorien El Niño und The Gospel According to the Other Mary. Zu seinen jüngsten Projekten zählen Deutungen der beiden grossen Bachschen Passionen für die Berliner Philharmoniker und Inszenierungen von Tschaikowskys Jolanthe (2012) sowie Purcells The Indian Queen (2013), die am Teatro Real in Madrid entstanden. Peter Sellars lehrt als Professor an der University of California in Los Angeles; er ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL am 3. April 2001 mit zwei inszenierten Bach-Kantaten im Luzerner Saal.

August 2014