Vita

Die 1978 im ukrainischen Brody geborene Oksana Lyniv studierte bei Bohdan Daschak in Lwiw und bei Ekkehard Klemm an der Musikhochschule «Carl Maria von Weber» in Dresden. Meisterkurse führten sie zu Hartmut Haenchen und Kurt Masur. Von 2008 bis 2013 wirkte Lyniv als stellvertretende Chefdirigentin an der Nationaloper Odessa, anschliessend wechselte sie als Assistentin von Kirill Petrenko und Dirigentin an die Bayerische Staatsoper, wo sie 2014 mit Mozarts La clemenza di Tito ihren Einstand gab. Von 2017 bis 2020 war sie Generalmusikdirektorin der Oper Graz, seit 2022 ist sie in derselben Position am Teatro Comunale di Bologna tätig — und damit die erste Frau an der Spitze eines italienischen Opernhauses. Mit dem Fliegenden Holländer debutierte Oksana Lyniv 2021, ebenfalls als erste Dirigentin, bei den Bayreuther Festspielen, wo sie seither
jährlich auftrat. Ausserdem gastierte sie an der New Yorker Metropolitan Opera, am Londoner Royal Opera House, an der Opéra national de Paris, an der Staatsoper Berlin, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Theater an der Wien, an der Oper Frankfurt sowie an der Staatsoper Stuttgart und stand bei der Berliner Staatskapelle, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern oder den Wiener Symphonikern am Pult. In der vergangenen Spielzeit debutierte sie u. a. beim London und beim Israel Philharmonic Orchestra. 2016 rief Oksana Lyniv in Lwiw das Festival LvivMozArt ins Leben und initiierte zudem die Gründung des Youth Symphony Orchestra of Ukraine, das sie seither leitet. 2022 zählte sie zu den Initiator*innen des Kooperationsprojekts «Music for the Future», eines Musikcamps für evakuierte junge ukrainische Musiker*innen im slowenischen Ljubljana. Oksana Lyniv wurde u. a. mit dem Festspielpreis der Bayerischen Staatsoper (2015), dem Trebbia International Award (2019) und dem Ukrainischen Verdienstorden der Fürstin Olga (2021) geehrt. Die Opera! Awards zeichneten sie 2020 als «beste Dirigentin» aus, 2023 erhielt sie dort den Sonderpreis für herausragendes Engagement.

Juli 2024