Vita

Die japanisch-amerikanische Geigerin Midori, geboren 1971 in der Präfektur Osaka, prägt im Sommer 2014 als «artiste étoile» das Programm von LUCERNE FESTIVAL. Früh begann sie ihre Ausbildung: Zu ihrem dritten Geburtstag erhielt sie eine Sechzehntel-Violine und erwies sich bald als so begabt, dass sie schon im Alter von sechs Jahren mit einem Capriccio von Paganini öffentlich auftrat. 1982 nahm Midori ihr Studium bei Dorothy DeLay an der New Yorker Juilliard School auf; noch im selben Jahr präsentierte Zubin Mehta sie als Überraschungssolistin im Silvesterkonzert der New Yorker Philharmoniker – es war der Grundstein einer kometenhaften Karriere, die Midori seither mit den bedeutendsten Orchestern und Dirigenten der Welt zusammengeführt hat. Neben der Interpretation der grossen Violinkonzerte und -sonaten des Repertoires engagiert sich Midori auch für die Musik unserer Zeit: Komponisten wie Brett Dean, Peter Eötvös, Krzysztof Penderecki, Einojuhani Rautavaara, Rodion Shchedrin und Johannes Maria Staud haben für sie neue Werke geschrieben. Vor allem aber ist sie mit vier Stiftungen im sozialen und edukativen Bereich tätig: Sie spielt für Schulkinder, in Krankenhäusern und Altenheimen oder auch für gesellschaftlich benachteiligte Gruppen, die von sich aus nie den Weg in ein Konzerthaus fänden. Ausserdem lehrt sie als Professorin an der University of Southern California und an der Soai University in Osaka. Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse hat die Geigerin in dem autobiographischen Buch Einfach Midori (erweiterte Neuauflage 2012) festgehalten. Für ihre musikalischen und sozialen Aktivitäten wurde Midori, die auch ein Studium der Psychologie als «Master» magna cum laude abgeschlossen hat, u. a. 2012 mit dem «Crystal Award» des World Economic Forum Davos ausgezeichnet. Midori spielt auf der Guarnerius del Gesù «ex Huberman» aus dem Jahr 1734.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 4. Dezember 1991 mit Dvoráks Violinkonzert, begleitet vom Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam unter Riccardo Chailly.

August 2014