Vita

Der chinesische Bassist Liang Li liess seine Stimme am Konservatorium in Tianjin und in Peking ausbilden. 1997 wurde er mit einem Sonderpreis beim Gesangswettbewerb «Neue Stimmen» in Gütersloh ausgezeichnet; beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD wurde ihm der Dritte Preis zugesprochen. Sein europäisches Operndebut feierte Liang Li 1998 als Fasolt in Wagners Rheingold am Teatro San Carlo in Neapel. Seit 2006 ist er festes Ensemblemitglied an der Staatsoper Stuttgart, wo er ein breites Repertoire gestaltet, das sich vom Sarastro aus Mozarts Zauberflöte über die grossen Basspartien Giuseppe Verdis und Richard Wagners bis zum Wassermann in Dvoráks Rusalka oder dem Arkel in Debussys Pelléas et Mélisande erstreckt. Liang Li gastierte als Kardinal de Brogny in Halévys La Juive an der Sächsischen Staatsoper Dresden; er war als König Marke im Tristan und als Gurnemanz im Parsifal an der Deutschen Oper Berlin zu erleben und gestaltete 2014 mit den Berliner Philharmonikern unter Leitung von Simon Rattle den Geronte in Puccinis Manon Lescaut bei den Osterfestspielen in Baden-Baden. Im Januar 2015 gab er seinen Einstand an der Opéra National de Paris, wo er als Komtur in der Don Giovanni-Produktion von Michael Haneke auftrat. Liang Li ist auch auf den Konzertpodien regelmässig zu hören, so etwa mit Giuseppe Verdis Messa da Requiem, die er u. a. am Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia sang, mit Rossinis Stabat Mater oder mit Beethovens Neunter Sinfonie. Repertoireraritäten wie Franz Schmidts Das Buch mit sieben Siegeln, das er mit der Tschechischen Philharmonie unter Manfred Honeck zur Aufführung brachte, oder Robert Schumanns Faust-Szenen, die er in Frankfurt mit Sebastian Weigle präsentierte, runden sein künstlerisches Spektrum ab.

März 2015