Leon Fleisher

Leon Fleisher, 1928 in San Francisco geboren, war Schüler des bedeutenden deutschen Pianisten Artur Schnabel. 1944 feierte er seinen Einstand beim New York Philharmonic, 1952 gewann er als erster Amerikaner den renommierten «Concours International Reine Elisabeth» in Brüssel. In den folgenden zwölf Jahren entfaltete sich seine weltweite Karriere; insbesondere seine Zusammenarbeit mit dem Cleveland Orchestra unter George Szell ist auf zahlreichen Tonträgern eindrucksvoll dokumentiert. Mitte der Saison 1964/65 wurde Fleishers Konzerttätigkeit abrupt unterbrochen – eine fokale Dystonie lähmte zwei Finger der rechten Hand. Fast vier Jahrzehnte lang konnte er nur das Repertoire für die linke Hand interpretieren, dies allerdings mit grossem Erfolg: Seine Einspielungen der Konzerte von Ravel und Prokofjew wurden mit einem «Grammy» geehrt, 1994 wurde er von Musical America zum «Musician of the Year» gewählt. Ausserdem widmete er sich dem Dirigieren und der pädagogischen Arbeit. Elf Jahre lang, von 1986 bis 1997, amtierte Leon Fleisher überdies als Künstlerischer Leiter des Tanglewood Music Center. Nach der Entwicklung neuartiger Therapien und einer Botoxbehandlung erlangte er sukzessive wieder die volle Bewegungsfähigkeit seiner Rechten zurück. 2003 feierte er sein sensationelles Comeback mit zweihändigem Repertoire in der New Yorker Carnegie Hall, 2004 erschien die CD Two Hands. In der vergangenen Spielzeit gab er Rezitale u. a. in New York, London und Brüssel; er gastierte als Solist beim London Philharmonic, beim St. Louis, beim Baltimore sowie beim Toronto Symphony und präsentierte verschiedene Kammermusikprojekte in der New Yorker Alice Tully Hall. Leon Fleisher ist der erste Pianist, der schon zu Lebzeiten in die «American Classical Music Hall of Fame» aufgenommen wurde; die Royal Philharmonic Society ehrte ihn 2010 als «Instrumentalist of the Year».

Debut bei LUCERNE FESTIVAL (IMF) am 29. August 1962 mit Beethovens Zweitem Klavierkonzert; es musizierte das Schweizerische Festspielorchester unter George Szell.

November 2012