Vita

Grigory Sokolov, der 1950 in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, geboren wurde, begann als Fünfjähriger mit dem Klavierspiel, nahm zwei Jahre später sein Studium bei Liya Zelikhman am Leningrader Konservatorium auf und gewann im Alter von sechzehn Jahren die Goldmedaille beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion konnte sich seine internationale Karriere vollumfänglich entfalten, mit Auftritten in den grossen Konzertsälen und bei den bedeutenden Festivals der Welt. Als Solist in Orchesterkonzerten arbeitete Sokolov mit den führenden Klangkörpern zusammen, bevor er sich dafür entschied, nur noch Solorezitale zu spielen. Heute gibt Grigory Sokolov etwa 70 Konzerte pro Spielzeit; dabei widmet er sich, im halbjährigen Wechsel, jeweils ganz einem einzigen Programm. Sein Repertoirespektrum ist allerdings denkbar weit angelegt: Es reicht von Transkriptionen mittelalterlicher Polyphonie über barocke Cembalowerke sowie die grossen Klassiker und Romantiker bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Minutiös bereitet Sokolov seine Rezitale vor und macht sich vor jedem Auftritt genauestens vertraut mit der Feinmechanik der jeweiligen Instrumente, auf denen er konzertieren wird; selbst am Tag des Konzerts probt er noch viele Stunden im Saal, um die akustischen Bedingungen und die Spezifika des Flügels zu erkunden. In der laufenden Saison gastiert Sokolov u. a. in der Berliner Philharmonie, im Wiener Konzerthaus, im Amsterdamer Concertgebouw, im Théâtre des Champs-Elysées in Paris, im Auditorio Nacional de Música in Madrid, im Parco della Musica in Rom und im Konserthuset Stockholm. Seine CD-Aufnahmen sind grösstenteils live eingespielt: Grigory Sokolov zieht den magischen Moment des Konzertereignisses der sterilen Atmosphäre im Studio vor. Seine jüngste Veröffentlichung erschien 2017 und umfasst Klavierkonzerte von Mozart und Rachmaninow.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL am 22. November 2001 mit Werken von Haydn, Mozart und César Franck.

Oktober 2018