Vita

Das Leipziger Gewandhausorchester gehört zu den ältesten bürgerlichen Musikinstitutionen der Welt: Seine Wurzeln reichen ins Jahr 1743 zurück, als Leipziger Kaufleute den Verein «Das grosse Konzert» gründeten. Im Haus der Tuchwarenhändler («Gewandhaus») erhielt das Orchester 1781 einen repräsentativen Konzertsaal — und damit seinen heutigen Namen. Den europäischen Ruhm begründete Felix Mendelssohn, der 1835 das Amt des Gewandhauskapellmeisters antrat und als erster Dirigent im modernen Sinne wirkte. Zu seinen Nachfolgern zählten u. a. Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Franz Konwitschny, Kurt Masur, Herbert Blomstedt und Riccardo Chailly. Seit 2018 hat Andris Nelsons die Leitung inne. Zu den Aufgaben des Orchesters gehört die Gestaltung von Opernaufführungen und Sinfoniekonzerten, aber auch, mit dem Thomanerchor, die Pflege der Kirchenmusik in der Leipziger Thomaskirche. Seit 1916 gastiert das Gewandhausorchester in aller Welt; im Herbst 2023 steht eine Tournee nach Japan, Südkorea und Taiwan auf dem Programm. Es trägt wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Sinfonik: Noch zu Lebzeiten Beethovens, 1825/26, erklangen hier seine sämtlichen Sinfonien, und auch der weltweit erste Bruckner-Zyklus wurde 1919/20 in Leipzig musiziert. Die reiche Tradition der Uraufführungen wird vom Orchester mit der Vergabe jährlicher Auftragskompositionen fortgeführt. Die Einspielungen des Gewandhausorchesters erhielten zahlreiche Preise. 2023/24 feiert es den 200. Geburtstag seines früheren Kapellmeisters Carl Reinecke und präsentiert Thomas Adès als composer-in-residence.

Debut bei Lucerne Festival (IMF) am 8. September 1998: Herbert Blomstedt dirigierte die Dritten Sinfonien von Honegger und Bruckner.

Weitere Informationen finden Sie unter www.gewandhaus.de.

Juli 2023