Vita

Der 1967 in New York City geborene Alan Gilbert stammt aus einer Musikerfamilie: Seine Eltern spielten beide Geige bei den New Yorker Philharmonikern. Noch während seines Studiums an der Harvard University wurde Gilbert zum Leiter der Harvard Bach Society ernannt. Seine weitere Ausbildung führte ihn ans New England Conservatory of Music, ans Curtis Institute nach Philadelphia und an die New Yorker Juilliard School. 1994 gewann Alan Gilbert den Ersten Preis beim Concours de Genève und wurde überdies mit dem Georg-Solti-Preis ausgezeichnet. Seine erste Chefposition trat er im Jahr 2000 beim Royal Stockholm Philharmonic an, dem er bis 2008 vorstand. Parallel dazu wirkte er von 2003 bis 2006 als Musikdirektor der Santa Fe Opera. Acht Jahre lang, von 2009 bis 2017, leitete Alan Gilbert als Music Director die New Yorker Philharmoniker — er war der erste gebürtige New Yorker, der diese Position bekleidete. Dort förderte er verstärkt die Neue Musik. Seit 2019/20 ist er Chefdirigent beim NDR Elbphilharmonie Orchester in Hamburg, seit 2021 amtiert er als Musikdirektor an der Königlichen Oper Stockholm. Im Opernbereich debutierte Alan Gilbert 2008 mit John Adams’ Doctor Atomic an der New Yorker Metropolitan Opera; 2015 leitete er die amerikanische Erstaufführung von George Benjamins Written on Skin im Lincoln Center. An der Semperoper Dresden war er mit Schönbergs Moses und Aron zu Gast, an der Mailänder Scala mit Korngolds Die tote Stadt und Gershwins Porgy and Bess. Gilbert dirigierte das Boston Symphony Orchestra, das Philadelphia und das Cleveland Orchestra, das Royal Concertgebouw Orchestra, das Leipziger Gewandhausorchester und die Berliner Philharmoniker, mit denen er 2021 Werke von Webern, Unsuk Chin und Brahms/Schönberg aufführte. Bereits zweimal wurde er mit dem Grammy ausgezeichnet; seit 2014 ist er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Als Director of Conducting and Orchestral Studies lehrt er an der Juilliard School.

Debut bei LUCERNE FESTIVAL zu Gast am 7. und 8. September 2014; er brachte mit dem Leipziger Gewandhausorchester Beethovens Neunte und Mahlers Dritte Sinfonie zur Aufführung.

Juni 2022