LFCO in Berlin © Adam Janisch / Berliner Festspiele
LFCO in Berlin © Adam Janisch / Berliner Festspiele

Das Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) wurde im Sommer 2021 als Exzellenzorchester für neue Musik und als Pendant zum bereits etablierten Lucerne Festival Orchestra gegründet.

Wenige Tage nach den ersten Konzerten in Luzern unternahm das LFCO bereits seine erste Tournee: Am 9. September gastierte das Orchester beim Musikfest Berlin und musizierte in der Berliner Philharmonie unter der Leitung von Enno Poppe.

Auf dem Programm standen unter anderem Werke von Rebecca Saunders, composer-in-residence von Lucerne Festival 2021.

Saunders ist eine unermüdliche Klangforscherin. Gerne rückt sie einzelne Instrumente in den Fokus und arbeitet intensiv mit ihren Interpret*innen zusammen. So gingen void «inspirierende Klangsondierungs-Sessions» mit den Schlagzeugern Christian Dierstein und Dirk Rothbrust voraus. In ihrem für Pianist Nicolas Hodges komponierten neuen Klavierkonzert to an utterance («Roche Commissions») erprobte die in Berlin lebende Britin ungewohnte Spieltechniken. Sie habe das «Soloklavier als körperlose Stimme konzipiert», erklärt Saunders. «Am Abgrund des Nicht-Seins», in einem «pausenlosen, zwanghaften Monolog», versuche es, «seine eigene Geschichte zu erzählen».

Saunders’ Musik traf in diesem Programm auf zwei moderne Klassiker, die vielen als Antipoden gelten: hier Igor Strawinsky mit seinen entfesselten Rhythmen und archaischen Melodien, dort Anton Webern als Vertreter der strengen Zwölftonmusik.

Nicolas Hodges, Rebecca Saunders, Enno Poppe und das LFCO in Berlin © Adam Janisch / Berliner Festspiele
Nicolas Hodges, Rebecca Saunders, Enno Poppe und das LFCO in Berlin © Adam Janisch / Berliner Festspiele