Stephen Menotti © Deborah Tolksdorf
Stephen Menotti © Deborah Tolksdorf

Wie ist dein Zugang zur zeitgenössischen Musik?

Das «Neue» steht in Zentrum meiner künstlerischen Tätigkeit, seit ich als Jugendlicher mein Interesse für die Musik erkannt und ernst genommen habe. Musik und ästhetische Positionen zu erforschen und zu entdecken, mit denen ich nicht vertraut bin, ist für mich als Musiker sehr wichtig.

Ganz knapp: Was bedeutet für dich «Neue Musik»?

Entdecken – und zwar nicht nur das Entdecken von etwas Unerhörtem, sondern auch von ganz anderen Spielarten der kulturellen Erfahrung.

Was ist deine Verbindung zu Lucerne Festival?

Viele persönliche und professionelle Verbindungen, die ich in der Lucerne Festival Academy knüpfen konnte, haben sich zu einem wichtigen Teil jener Communities weiterentwickelt, in denen ich arbeite und lebe. Vor 15 Jahren habe ich erstmals an der Academy teilgenommen, zugleich meine erste Reise nach Europa. Heute lebe und arbeite ich in Basel, hatte glücklicherweise mehrfach die Gelegenheit, zum Festival zurückzukehren – im Rahmen der Academy oder als Alumnus –, und habe seine Entwicklung und Erweiterung über die Jahre gerne beobachtet.

Was reizt dich an Lucerne Festival Forward?

Lucerne Festival Forward bietet zum ersten Mal eine grosse, äusserst prominente Plattform für ein demokratisches, aus Performer*innen bestehendes Kurator*innen-Team und stellt so aktuelle Themen und ästhetische Positionen heraus, die bei grossen Festivals sonst bislang unterrepräsentiert sind. Mit «Forward» zeigt Lucerne Festival seine Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln, und bezeugt sein Vertrauen und sein echtes Interesse an den Künstler*innen der jüngeren Generationen sowie dem Publikum.

Wie empfindest du den Co-Curation-Prozess?

Die grosse Begeisterung dieses hoch qualifizierten und spezialisierten Teams hat rasch viele reizvolle Ideen für das neue Festival hervorgebracht. Wir sind alle ehemalige Akademisten und haben dadurch einen ähnlichen Zugang zur zeitgenössischen Musik. Gleichzeitig bringt jeder seinen ganz persönlichen Beitrag und seinen ganz eigenen Hintergrund ein. Der Prozess der Programmplanung war überraschend effizient und immer transparent.

Was können die Zuschauer*innen bei den Webinaren am 23. und 30. Juli 2021 erleben?

Im ersten Webinar werden wir Lucerne Festival Forward vorstellen und einen Überblick über das Programm und die Themen der ersten Festivalausgabe geben. Im zweiten Webinar besprechen wir dann ausgewählte Werke aus dem Programm genauer. Bei beiden Webinaren ist unser Ziel, einen Dialog mit dem Publikum und allen Interessierten zu ermöglichen und dabei den Prozess des Kuratierens so transparent wie möglich zu machen.